E-Mobiltät : Verbände drängen auf besseres Recycling von Batterien
Der Schönheitsfehler an der steigenden Elektromobilität liegt laut dem Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) in der Ressourcenknappheit von Lithium, Kobalt und Nickel. Es sei entscheidend, E-Autobatterien zu recyceln, um langfristig elektrisch zu fahren. Dafür brauche es EU-weite rechtliche und strukturelle Rahmenbedingungen. Indes gibt es auch einen Aufruf kleinere, leere Batterien und Akkus in die 40.000 österreichweiten Sammelboxen zu werfen.
Mehr als die Hälfte der auf den Markt gebrachten Gerätealtbatterien und -akkus werden in Österreich keiner umweltgerechten Entsorgung zugeführt, teilte hierzu die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK) mit. Rund 870 Tonnen Altbatterien landeten, laut der letzten Restmüllanalyse aus 2018, jährlich im Restmüll. "Zudem liegt eine große Menge ausgedienter Batterien ewig in Kästen oder Schubladen der Haushalte herum, anstatt fachgerecht entsorgt und recycelt zu werden", so die EAK-Geschäftsführerin Elisabeth Giehser. Mit 40.000 Sammelboxen ("Her mit leer") in Supermärkten gebe es nunmehr so viele wie noch nie.
Bei den großen E-Autobatterien gehöre das Recycling ebenso verbessert, so der VOEB. "Wir brauchen in den nächsten Jahren effiziente Verwertungslösungen, um die steigenden Mengen an E-Autobatterien recyceln zu können", so VOEB-Vorstand Andreas Opel. Derzeit gebe es dafür kaum Anlagen. Die Batterien von E-Autos sind größer und schwerer als herkömmliche Batterien und die darin enthaltenen Metalle lassen sich nur schwer trennen. Hinzu kommt, dass es derzeit vielfach wirtschaftlicher ist, natürliche Rohstoffe einzusetzen, als jene, die im Rahmen des Recyclingprozesses in Europa gewonnen werden.
Das wachsende Klimabewusstsein und die Ressourcenknappheit könnten neben der zu erwartenden Steigerung des Anteils von Fahrzeugen mit E-Antrieb die treibende Kraft sein, das Recycling der Batterien von E-Autos voranzutreiben. Der steigende Lithiumpreis ist laut VOEB ein Warnsignal. Bereits 2030 werde das weltweit geförderte Lithium zu 80 Prozent in die Produktion von E-Autos-Batterien gehen, bei Kobalt seien es 70 der Fördermenge, bei Nickel 25 Prozent. "Die Rückgewinnung dieser Metalle beim Recycling einer alten Batterie ist der sicherste und nachhaltigste Weg, damit die Ressourcenknappheit nicht eine Hürde für die Elektromobilität wird," so Opelt.