Konjunkturlage : Porsche Holding trotz Herausforderungen auf Kurs
In volatilen Zeiten erreichte der Umsatz der Porsche Holding Salzburg ein neues Rekordhoch. Gegenüber dem Corona-Jahr 2020 konnte mit 24,2 Milliarden Euro ein Rekord von plus 12,5 Prozent erreicht werden. Damit trotzte das Automobilhandelsunternehmen den schwierigen Rahmenbedingungen mit Corona-Pandemie, der Halbleiterknappheit und den daraus resultierenden Lieferengpässen.
Nachfrage nach Gebrauchten führte zu Verknappung
Die Porsche Holding Salzburg konnte im Groß- und Einzelhandel im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt 674.800 Neuwagen (+3,2%) ausliefern, während der Absatz von Gebrauchtwagen mit 213.100 Fahrzeugen aufgrund eines verknappten Angebots an Jung-, Vorführ- und Gebrauchtwagen um drei Prozent hinter dem Vorjahr blieb. Auf dem wichtigen Einzelhandelsmarkt China konnte die Porsche Holding Salzburg im Vorjahr mit 3,2 Milliarden Euro (+18,3%) sowohl beim Umsatz als auch beim Absatz von Neuwagen (40.300 Fahrzeuge, +2,5%) zulegen.
"Die positive Kaufstimmung in unseren weltweiten Märkten und das große Absatzpotenzial zeigt der durch die Chipkrise und die Lieferengpässe aufgestaute Auftragsbestand, der doppelt so hoch ist, als in einem Autojahr mit normaler Belieferung", sagt Hans Peter Schützinger und ergänzt: "Der Fokus auf höherpreisige und damit margenstärkere Modelle hat sich positiv auf die Umsatzperformance ausgewirkt und die Absatzrückgänge überkompensiert."
Rückläufige Anzahl der Standorte, Mitarbeiterzahl stieg
Die Zahl der Standorte war insgesamt gesehen durch Neu- und Umstrukturierungen sowie durch die Schaffung von
Verbünden und einer geänderter Zählweise beispielsweise in Österreich und China rückläufig. Mit Ende 2021 betrieb das Salzburger Autohandelshaus 525 Standorte in 29 Ländern auf drei Kontinenten. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg mit den Neuakquisitionen im Groß- und Einzelhandel weiter an – weltweit arbeiten aktuell unter dem Dach der Porsche Holding Salzburg fast 34.000 Beschäftigte (+3,4%).
Entspannung bei Halbleiterversorgung
Für die zweite Hälfte 2022 ist davon auszugehen, dass sich die Halbleiterversorgung sukzessive entspannen und sich die Belieferung mit Neufahrzeugen verbessern wird. Dann wird es darauf ankommen, so schnell wie möglich mit dem Abbau des hohen Auftragsbestandes in allen unseren Märkten zu beginnen, um den aufgestauten Mobilitätsbedarf unserer Kunden zu erfüllen. "Leider müssen viele Kunden oftmals ein halbes Jahr länger als bislang üblich auf ihr Fahrzeug warten", ist sich Hans Peter
Schützinger der Herausforderung bewusst.
Dennoch sollte der spürbare Trend zum Autokauf – gepusht durch zahlreiche attraktive Neuerscheinungen bei den konventionellen wie auch bei alternativen und rein elektrischen Antrieben – weiter anhalten. Gerade in all jenen Ländern, wo Förderungsmaßnahmen einen Umstieg auf die E-Mobilität attraktiv machen, wird diese weiter Fahrt aufnehmen und damit weiteres Marktwachstum erzielen
Ausblick auf das verbleibende Jahr 2022
Die Porsche Holding Salzburg geht davon aus, dass der weitere Jahresverlauf und die Marktbedingungen herausfordernd und volatil bleiben, was sich auch auf das operative Geschäft auswirken wird. "Wie stark, das können wir aktuell noch nicht sagen. Vieles hängt in erster Linie natürlich davon ab, wie es in der Ukraine-Krise weiter geht", sagt Hans Peter Schützinger.
Das Jahr 2021 hat zwar gezeigt, dass die Porsche Holding Salzburg auf ein robustes und damit krisenfestes Geschäftsmodell aufbauen kann. "Vor uns liegen aber noch wirtschaftlich extrem anspruchsvolle Monate. Wir fahren deshalb in der ersten Jahreshälfte weiterhin auf Sicht und legen einen besonderen Fokus auf die Performance-Steigerung sowie auf die Kostendisziplin in allen Geschäftsbereichen. Parallel werden wir unsere strategischen Investments weiterverfolgen“, ergänzt Hans Peter Schützinger.
Die Geschäftsbereiche 2021 im Überblick:
- Großhandel:
Mit 319.900 im Geschäftsjahr 2021 abgesetzten Neuwagen konnte die Porsche Holding Salzburg im Großhandel trotz anhaltender Produktions- und Lieferengpässe das Vorjahresergebnis um 8,3% übertreffen. Dabei zeigten fast alle 21 Märkte, in denen die Porsche Holding als Importeur tätig ist, eine robuste, zum Teil sogar steigende Performance. Vor allem die neuen Märkte – Portugal (+70%), Kolumbien (+60%) und Chile (+98%) – haben hier wesentlich zum Wachstum beigetragen. Die Zahl der im Großhandel beschäftigten Mitarbeiter blieb mit 3.775 auf konstantem Niveau, der Großhandels-Umsatz stieg hingegen um 16,1% auf 8,99 Milliarden Euro.
- Einzelhandel:
Im Geschäftsjahr 2021 konnten im Einzelhandel in 26 Ländern trotz angespannter Liefersituation und herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insgesamt 344.200 Neuwagen (-1,2%) an Kunden ausgeliefert werden. Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich um 3,9% auf 27.900, der Umsatz 2021 wuchs auf 17,27 Milliarden Euro (+11%) an.
- Gebrauchtwagen:
Die Porsche Holding Salzburg setzte 2021 in Summe 213.100 Gebrauchtwagen ab und blieb damit leicht hinter dem Vorjahr zurück (-3%). Die Kundennachfrage hätte ein viel besseres Ergebnis zugelassen, jedoch haben die Produktions- und Lieferengpässe bei Neuwagen zu einem Ausweichen auf den Gebrauchtwagenmarkt sowie zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit an Vorführ- und Jungwagen geführt und auch hier das Angebot ausgedünnt.
- Porschebank:
Im Geschäftsjahr 2021 konnte die Porsche Bank Gruppe, die in 15 Ländern im Finanzierungs-, Versicherungs- und Wartungsvertragsgeschäft aktiv ist, ihre führende Position als Mobilitäts-Finanzdienstleister ausbauen. Mit rund zwei Millionen Verträgen (1.960.220) im Bestand (+3,2% gegenüber 2020) konnte ein neuer Rekord eingefahren werden. Fast jedes zweite in diesen Ländern von der Porsche Holding Salzburg ausgelieferte Konzernfahrzeug wurde von der Porsche Bank Gruppe finanziert. In Österreich sowie den Auslandmärkten sind 1.450 Mitarbeiter beschäftigt. Die Bilanzsumme der gesamten Porsche Bank Gruppe betrugt im Geschäftsjahr 2021 rund 7,7 Milliarden Euro.
Die Kennzahlen der PHS für das Jahr 2021
Konsolidierter Umsatz | Neuwagen | Gebrauchtwagen | Händlerstandorte | Mitarbeiter |
---|---|---|---|---|
24,2 Milliarden Euro (+12,5%) | 674.800 (+3,2%) | 213.100 (-3,0%) | 525 (-4) | 34.000 (+3,4%) |