Veranstaltung : Internationales Wiener Motorensymposium 2022 im Zeichen der Energiewende

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Andreas Mayer, Head of Marketing & Communciations MAN Truck & Bus Vertrieb Österreich, "AUTOSERVICE"-Chefredakteur Andreas Übelbacher, Dr. Christian Pesau, Arbeitskreis der Automobilimporteure in der IV, und Thomas Hametner, Head of Engineering, Test, Safety, Consumer & Member Interests beim ÖAMTC (v.l.)

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Mehr als 900 Teilnehmer aus 26 Ländern nahmen vor Ort teil. Weitere Teilnehmer, vor allem aus Asien, verfolgten die Tagung online. Die Branche stehe vor einem "kolossalen Wandlungsprozess", sagte Univ.-Prof. Bernhard Geringer, Vorsitzender des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik, der das Symposium veranstaltete. Viele Redner sahen diesen Prozess aber auch als Jahrhundertchance für ihr Unternehmen.

Auf dem Weg zur CO2-neutralen Mobilität

"Als Symbol der Transformation" präsentierte Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, den Vision EQXX. Das innovative Elektroauto schaffte mit einer Batterieladung mehr als 1.000 km Reichweite auf öffentlichen Straßen. Mit einem Energieverbrauch von weniger als 9 Kilowattstunden auf 100 Kilometer ist es der effizienteste Mercedes aller Zeiten, so das Vorstandsmitglied. Ob das Auto allerdings in der aktuellen Form kommen wird, ist laut Schäfer noch nicht klar, aber die Technologie aus dem EQXX werde auf jeden Fall umgesetzt. Insgesamt will Daimler bis 2030 nur mehr emissionsfreie Pkw anbieten, ebenso wird die Produktion klimaneutral.

Und der Dieselmotor bleibt doch

"Der Weg zur E-Mobilität wird relativ lang sein", sagte Luca de Meo, Geschäftsführer (CEO) der Renault-Gruppe, bekanntlich ein Vorreiter der E-Mobilität. In den kommenden Jahren will der Konzern weitere 23 Milliarden Euro in diesen Bereich investieren. Aber auch der Verbrennungsmotor wird weiter verbessert. Selbst ein Dieselmotor wird über 2030 hinaus bei Renault bleiben. Der französische Automobilkonzern rechnet damit, dass 2030 weltweit rund 90% der Fahrzeuge einen Verbrennungsmotor haben werden. De Meo nannte dafür drei wichtige Punkte: Kundennutzen, Öko-Fußabdruck und Leistbarkeit.

Deutlich weniger Modellvarianten kündigte Thomas Ulbrich, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen, auf dem Motorensymposium an. Außerdem will VW alle Elektroplattformen im Konzern durch die Mechatronische Architektur SSP (Scalable Systems Platform) ablösen.
Das erste Modell auf dieser Plattform ist der Trinity. Er soll 2026 erstmals das autonome Fahren (Level 4) im Massensegment ermöglichen. Die Reichweite soll bei 700 Kilometer liegen. In der Topversion dürfte er in 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten. Als künftiges Einstiegsmodell in die Elektromobilität bei VW ist der im Vorjahr vorgestellte ID.Life geplant.

Volkswagen schätzt, dass bis 2030 in der EU rund 70 % seiner Neuzulassungen einen batterieelektrischen Antrieb haben werden, in den USA und China rund 50 %. VW wird daher über 2030 hinaus Modelle mit Verbrennungsmotor anbieten. Eine wichtige Rolle sollen dabei Plug-in-Hybride spielen. Sie sollen künftig rund 100 km elektrische Reichweite schaffen.

Univ.-Prof. Helmut Eichlseder, stellvertretender Vorsitzender des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK), machte in seinem Schlussstatement darauf aufmerksam, dass auf dem Weg zur Dekarbonisierung des Verkehrs für alle Antriebe die regenerative Energiebereitstellung der entscheidende Punkt ist: "Der Energieträger hat für die Klimarelevanz eine zumindest gleich hohe Bedeutung wie der Energiewandler."

Ralf Weber, Public Affairs, Leiter Umwelt und Technik bei der Volkswagen AG, Josef Frauscher, Leiter Umwelt & Homologation bei Porsche Austria GmbH & Co OG, „AUTOSERVICE“-Chefredakteur Andreas Übelbacher und Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer Arbeitskreis der Automobilimporteure in der IV (v.l.)

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