Interview mit Andreas Kostelecky : MAXUS Österreich-Chef im Gespräch: „Absoluter Fokus auf den Handel“
Andreas Kostelecky, MBA, Managing Director MAXUS Motors Austria
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Andreas Kostelecky, MBA, Managing Director MAXUS Motors Austria
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Vergangenes Jahr erfolgte eine Neuaufstellung des MAXUS Teams in Österreich. Was war der Grund dafür?
Als Einleitung ist zu sagen, dass 2020 die Entscheidung gefallen ist, die Marke MG in die Asia Car Import Austria GmbH – ein Teil der Denzel Gruppe – neu aufzunehmen. MAXUS kam etwa ein halbes Jahr später dazu. MG war in einer DACH Organisation abgebildet, MAXUS wurde direkt von Shanghai aus betreut. Somit waren beide unterschiedlich aufgestellt. Bei MG wurde DACH mit Jänner 2024 aufgelöst und die Zusammenarbeit erfolgte fortan mit MG Europe.
Was MAXUS speziell betrifft, hat sich die Marke besser als ursprünglich erwartet entwickelt. Allem voran natürlich geschuldet dem Deal mit der österreichischen Post im Jahr 2023, der für eine größere Fahrzeugpopulation gesorgt hat. Das bedingt wiederum, dass man der Marke eine noch größere Aufmerksamkeit schenkt und auch das Servicenetz weiter ausbaut.
Deshalb fiel die Entscheidung, MG und MAXUS zumindest operativ zu trennen. In meiner Funktion als Geschäftsführer von Asia Car Import konzentriere ich mich nun ausschließlich auf MAXUS. Mit dem Ziel, ein Händlergeschäft aufzubauen. Wir wollen mehr aus dieser Marke herausholen und werden den Handel in jeglicher Hinsicht stärken.
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Handel in jeglicher Hinsicht stärken.
2023 konnte ein erfolgreicher Deal mit der österreichischen Post abgeschlossen werden, in weiterer Folge war MAXUS in diesem Jahr mit 790 Neuzulassungen die Nummer 1 im eLCV-Segment. Was hat sich seither getan, wie sieht die Marktpositionierung aktuell aus?
Wir stehen nach wie vor in einem engen Austausch mit der Post, vor Kurzem hat es eine neuerliche Ausschreibung gegeben. Die Post als Schlüsselkunde war und ist extrem wichtig für uns, unter anderem für den Ausbau des Servicenetzes. Aber wir brauchen natürlich darüber hinaus den flächendeckenden Erfolg über den Handel. Das ist unser absoluter Schwerpunkt.
Dabei helfen sollen unter anderem der Allradantrieb beim eDELIVER 7 und unser Pick-Up, der eTERRON 9. Wir werden auch das Marketing komplett neu aufstellen. Zur Frage nach der Marktpositionierung: Im letzten Jahr waren wir mit MAXUS die Nummer 1 im Segment der eLCV in Österreich mit 1.052 Einheiten und einem Marktanteil von 42 Prozent.
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2024 erfolgte die Einführung vom eDELIVER 7. Was zeichnet dieses Modell aus, wie kommt es bei den Kunden an? Welche Zielgruppe wird hier anvisiert?
Der eDELIVER 7 ist unumstritten das Rückgrat der Marke. Unser Portfolio umfasst eine elektrische 2WD und 4WD Version, sowie in naher Zukunft einen Diesel. Er ist modern, bietet ein gefälliges Design und hochwertige Materialien und ermöglicht Reichweiten von deutlich mehr als 400 km. Weiters stehen große Akkus parat, bei der Allradversion sind es beispielsweise 88 kWh. Der Diesel rundet das Angebot ab, er kann mit HVO100 – dem klimafreundlichen Diesel-Kraftstoff – betrieben werden.
Aktuell ist der eDELIVER 7 auch unser meistverkauftes Modell. Zur Zielgruppe: zu Beginn haben wir den eDELIVER 3 und 9 zu etwa 90 Prozent an das Transportgewerbe verkauft. Das ist aus unterschiedlichen Gründen nicht immer ein Vorteil. Die neuen Modelle eDELIVER 5 und 7 sprechen nun ein breiteres Klientel an, vor allem klassische KMUs. Zusätzlich planen wir sogenannte „People Mover“, mit denen wir ein noch größeres Kundenfeld erreichen wollen.
Bereits für das Jahr 2024 wurde die Einführung des oben erwähnten eDELIVER 5 angekündigt. Jetzt kommt er endlich auch zu uns, in Deutschland ist er bereits seit Ende letzten Jahres bestellbar. Was erhoffen Sie sich von ihm?
Anfang des zweiten Quartals werden wir den eDELIVER 5 lancieren. Die Deutschen waren früher dran, das ist korrekt. Allerdings haben sie auch ein anderes Line Up als wir. Prinzipiell stellt das Fahrzeug einen Quantensprung für uns dar. Mit noch größeren Reichweiten über 400 km, zahlreichen hochwertigen technischen Features und einem gefälligen, modernen Auftritt. Ich gehe davon aus, dass wir hier erfolgreich sein werden, denn auch der Preis passt. Auf längere Sicht gesehen arbeiten wir an der Konvertierung zu einem „People Mover“.
Der MAXUS eTERRON 9 ist unser Gamechanger.
Der auch schon seit längerer Zeit angekündigte eTERRON 9 rollt nun nach Österreich. Was erwarten Sie sich von diesem Modell?
Der eTERRON 9 ist für mich ein absoluter Gamechanger. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit ihm in gewisser Weise den Pick-Up Markt revolutionieren können. Er ist massiv – 5,50 Meter Länge –, weist aufgrund seines Luftfahrwerks eine hohe Geländegängigkeit auf und bietet den Riesenvorteil, kein CO2 zu emittieren. Im Gegensatz zu unseren Mitbewerbern mit ihren großen Verbrennermotoren, bei denen der CO2 Wert bis zu 300 Gramm beträgt. Das schlägt sich nicht nur auf die NoVa nieder, sondern weiters auf die CO2 Bilanzen, die seit diesem Jahr noch strenger geregelt sind. Hier macht sich also ein großes Fenster für uns auf.

Durch die Wucht eines Elektromotors kann die Kraftentfaltung durchaus mit jenem eines 6-Zylinders verglichen werden. Weiters bietet er einige Innovationen, die einmalig auf dem Markt sind. So kann beispielsweise die Heckwand umgelegt werden. Das ermöglicht eine Durchladelänge von 2,40 Metern. Das Innenleben bietet ein großartiges Design und Materialien, welche an Premiummodelle erinnern. Und nicht zu vergessen die Anhängelast, diese beträgt 3.5 Tonnen. Deshalb glaube ich, dass wir mit dem eTERRON 9 den Markt aufmischen können.
Ich bin allerdings lange genug im – Pick-Up – Geschäft um mir darüber im Klaren zu sein, dass das nicht von heute auf morgen passieren wird. Die Aufgaben, die es zu meistern gilt: als kleine Marke eine neues Segment zu öffnen; nicht jeder Händler, nicht jeder Verkäufer, nicht jeder Markt kann Pick-Up oder versteht das Potential dieses Fahrzeugs im Verkauf, im Zubehör und im After-Sales. Daran müssen wir mit Sicherheit arbeiten. Wir sehen aber jetzt schon, dass das Fahrzeug seine Fans hat. Ohne es live gesehen zu haben, wurden bis jetzt bereits 30 Kaufverträge unterzeichnet.
Unser Ziel sind 150 Stück in diesem Jahr. Das ist weder zu optimistisch noch zu vorsichtig, sondern eine absolut realistische Zahl. Dafür strebe ich für 2026 einen Anteil von 10 Prozent am Pick-Up-Segment an. Wir freuen uns sehr auf ihn und haben einiges vor. Er stellt für uns auch die Eintrittskarte dazu dar, einen Markennamen zu etablieren. Das wollen wir schaffen, auch um MAXUS zu einem noch höheren Stellenwert auf dem Markt zu verhelfen. Ein absolutes Imageauto, unser Markenbotschafter.
Auftakt zu einer neuen Fahrzeuggeneration.
Wie sieht es eigentlich mit dem Van, dem MIFA 9 aus? Wird dieser auch nach Österreich kommen? Auch den Euniq 6 gibt es in anderen Ländern, er würde sich wohl als Firmenwagen eignen.
MAXUS hat sich strategisch entschieden in Europa eine Nutzfahrzeugmarke zu sein. Einzig die geplanten People Mover stellen hier eine Ausnahme dar, da sehe ich einen Markt.
Sind in naher Zukunft neue Modelle geplant? Und wie sehen die Ziele für das kommende Jahr aus?
Im Spätherbst 2024 haben wir den eDELIVER 7 lanciert. Er war gleichzeitig der Auftakt zur neuen Fahrzeuggeneration, die sukzessive auf den Markt kommen wird. Mit neuen Technologien, einem neuen Design – perfekt auf den europäischen Markt zugeschnitten.
Es folgt jetzt der eDeliver 7 mit Allrad – das einzige elektrische Nutzfahrzeug übrigens mit einem Antrieb dieser Art – und auch eine Dieselversion wird kommen. Diese soll unsere 32 Händler dabei unterstützen, sich im Nutzfahrzeugbereich erfolgreich zu etablieren.

Da wird natürlich auch unser Pick-Up, der eTERRON 9 seinen Teil dazu beitragen, der Anfang März auf den Markt kommt. Voraussichtlich im zweiten Quartal folgt der eDELIVER 5, als Nachfolger des eDELIVER 3. In der zweiten Jahreshälfte schließlich planen wir die People Mover Versionen des eDELIVER 5 & 7 anbieten zu können. Unser erklärtes Ziel ist es klarerweise, weiterhin die Nummer 1 im Segment der eLCV in Österreich zu bleiben und den Marktanteil zu halten.