Morning Briefing : Zulieferer Leoni hat Staatshilfe noch nicht eingereicht - Beatmungsgeräte von Formel-1-Konsortium - Knorr-Bremse verschuldet sich für Dividende
Zulieferer Leoni hat Staatshilfe noch nicht eingereicht
Der in der Coronakrise erneut in Not geratene Autozulieferer Leoni hat den angekündigten Antrag auf Staatshilfe bisher nicht eingereicht. Der Prozess, finanzielle Hilfe zur Existenzsicherung zu beantragen, sei weit fortgeschritten, teilte der Kabel- und Bordnetzspezialist am Montag in Nürnberg anlässlich seiner Bilanzvorlage lediglich mit. Das Unternehmen, das wegen hausgemachter Probleme bereits seit einiger Zeit einen harten Sanierungskurs fährt, ringt wegen der Produktionsstopps mehrerer Kunden wie Volkswagen und BMW erneut ums Überleben. Leoni hatte deshalb vor einer Woche angekündigt, sich um Staatshilfe zu bemühen, die Produktion in mehreren Werken in Europa, Nordafrika und Amerika zu stoppen und in Deutschland Kurzarbeit zu beantragen.
Beatmungsgeräte von Formel-1-Konsortium
Ein Konsortium aus mehreren Formel-1-Teams sowie Unternehmen aus dem Maschinenbau und der Luftfahrt soll Großbritannien mit mehr als 10.000 Beatmungsgeräten beliefern. Die Produktion soll noch diese Woche anlaufen. Das Konsortium, zu dem Airbus, BAE Systems, Ford, Rolls-Royce, Meggitt und sieben Teams aus der Formel 1 gehören, soll gemeinsam die Produktion des Beatmungsgeräteherstellers Smith hochfahren. Dafür wurden auch Mitarbeiter von anderen Projekten abgezogen. Konsortiums-Leiter Dick Elsy sagte am Montag, er sei zuversichtlich, mit vereinten Kräften Leben retten zu können. Wann die neuen Geräte zur Verfügung stehen, blieb zunächst offen.
Knorr-Bremse verschuldet sich für Dividende
Der deutsche Lkw- und Bahnzulieferer Knorr-Bremse will sich mit einem Großkredit für die Coronakrise wappnen und trotzdem den halben Jahresgewinn als Dividende ausschütten. Die Ende 2019 bestehenden Liquiditätsreserven von mehr als 1,8 Mrd. Euro sollen mit Darlehen um 750 Mio. Euro aufgestockt werden, wie der Bremsenhersteller am Freitag in München mitteilte. Der Konzern nutze entsprechende Kreditlinien, um seinen operativen Handlungsspielraum zu vergrößern. Zudem verkündete Knorr-Bremse Kurzarbeit an einzelnen Standorten in Deutschland, einen Stellenabbau in Amerika und eine Rücknahme seiner Geschäftsprogose.