Elektrofahrzeuge : Warum dieser Waffenhersteller mit Tesla konkurrieren will
Schwerter zu Pflugscharen, Pistolen zu Autos. Kalaschnikow präsentierte auf einer Armeemesse nicht nur neue Waffenmodelle, sondern auch ein Konzeptfahrzeug im Retrolook, das optisch gar nicht so entfernt von einem Trabanten aus der DDR liegt. Dabei handelt es sich um den Prototypen CV-1: ein „elektrisches Superauto“ wie Kalaschnikow sagte.
Designtechnisch wurde sich laut eigener Angaben an der fünftürigen Kombilimousine ISCH-2125 aus den 1970er Jahren orientiert. Ebenfalls keine große Überraschung, denn der russische Auto- und Waffenbauer Ischmasch, der das Auto zwischen 1973 und 1997 in den eigenen Werken fertigte, gehört seit 2013 zum Kalaschnikow-Konzern.
Mit genauen Details zum CV-1 hielt sich der Waffenriese bislang zurück. Nach Angaben von russland.capital hat die Batterie des Fahrzeugs eine Stromstärke von 2000A und wiegt 50 Kilogramm. Die Batteriekapazität beträgt 90 kWh (Tesla 85 kWh). Die Nennleistung von CV-1 beträgt 220 kW, die Spitzenleistung beträgt 500 kW. Die Reichweite liegt bei 350 Kilometern.
Luxuslimousinen aus Russland
Doch es gibt noch andere Fahrzeuge, die in Russland groß rauskommen wollen. Das russische Staatsoberhaupt bürgt bereits für ihn. Die Rede ist vom Auras.Die Federführung bei dem Projekt hat das Moskauer Forschungsinstitut für Automobilbau Nami. An der Produktion ist zudem der russische Automobilbauer Sollers beteiligt, der auch mit der Fertigung ausländischer Marken wie Ford, Toyota, Mazda und Isuzu beschäftigt ist.
In den letzten 25 Jahren haben Boris Jelzin und dann Vladimir Putin vor allem Mercedes-Limousinen genutzt. Doch Putins Drang, eigene Luxuslimousinen auf russischen Boden herzustellen, lässt den deutschen Premiumhersteller nun zittern.
https://youtu.be/N4162OTrpI8
Bis 2017 wurden in das Projekt Aurus bereits 12,4 Milliarden Rubel (170 Millionen Euro) investiert. Für eine Serienproduktion nicht genug – und so kommt ein Angebot aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gerade recht: Der Militär- und Entwicklungsfonds der staatlichen Tawazun Group kauft sich in das Projekt ein und erhält für rund 110 Millionen Euro 30 Prozent an Aurus.
Künftig sollen allerdings nicht nur Putin selbst und andere hohe Politiker und Beamte in den mobilen Genuss russischer Automobilbaukunst kommen, sondern auch offenbar patriotische Bürger, die eine russische Alternative zu Nobelmarken wie Mercedes, BMW oder Audi suchen. Aurus will für die russische Oberschicht künftig auch Limousinen und SUVs herstellen.
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