Normverbrauchsabgabe : Warum der Autokauf in Teilen Österreichs derzeit boomt

Ab 1. September ist es soweit, dann muss für Neuwagen in Österreich, entsprechend einer angepassten Berechnungsgrundlage, mehr entrichtet werden. Schuld ist die Normverbrauchsabgabe (NoVA). Durch das neue Prüfverfahren für Fahrzeuge bedingt, den sogenannten WLTP-Testzyklus, der nun mit realitätsnäheren Messparametern arbeitet, werden auch die Preise für Neuwagen angehoben, moniert die Vereinigung der österreichischen Automobilimporteure. Die Zertifizierung erfolgt zudem nicht mehr bei den Herstellern, sondern bei befugten Instituten.

Laut Angaben der WKÖ sind die Lager der steirischen Automobilhändler leer. Denn viele Menschen haben sich in den vergangenen Wochen, kurz vor der Erhöhung der NoVA noch ein Auto zugelegt. Bei der Berechnung der NoVA gibt es ab 1. September neue Grenzwerte, erklärt Klaus Edelsbrunner, Sprecher der Sparte Fahrzeughandel in der Wirtschaftskammer.

Ab diesem Zeitpunkt dürfen tatsächlich nur mehr Neufahrzeuge zugelassen werden, die dieser Norm entsprechen. Aufgrund einer neuen Umrechnungsformel ergebe sich zudem eine Erhöhung der NoVA um durchschnittlich zwei Prozent, so Edelsbrunner, was Fahrzeuge ab dem 1. September teurer macht.

Für ein Mittelklasseauto müsse man künftig etwa 300 bis 500 Euro mehr zahlen. Autos, die rund 35.000 Euro kosten, werden um 600 bis 700 Euro teurer, schätzt Edelsbrunner. Um diesen Preisanstieg zu umgehen, hätten viele Kunden jetzt noch zugeschlagen. Kombiniert mit Sommeraktionen habe man beim Autoverkauf einen Absatz wie nie zuvor bemerkt.

Allein wenn man die Zulassungszahlen für Juli ansehe, zeige sich ein Plus von 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wobei das Vorjahr schon ein Sensationsjahr gewesen sei. Die Lager seien wirklich größtenteils abgebaut. Man habe fast zu wenig Fahrzeuge, sagt Edelsbrunner. Langsam beginne man nun, die Lager wieder aufzufüllen und Neuwagen zu bestellen.

Um den Autoverkauf auch weiterhin auf hohem Niveau zu halten, werde es aber bestimmt auch ab Herbst Aktionen und Angebote geben, mutmaßt Edelsbrunner. „Ich glaube da gibt es den Erfindungsreichtum in der ‚Aktionitis‘. Da wird es sicher wieder tolle Lösungen geben, die für den Kunden interessant sind.“ Er habe bereits von Aktionen wie „wir zahlen ihre NoVA“ gehört, so Edelsbrunner. Damit wollen Hersteller auch nach dem 1. September Kunden anlocken.

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