Morning Briefing : VW-Konzernchef Diess gibt Konzernmarke an Brandstätter ab - Porsche schiebt zusätzliche Schichten gegen die Corona-Pause - Dieselskandal-Prozess gegen Ex-Audi-Chef startet im September
VW-Konzernchef Diess gibt Konzernmarke an Ralf Brandstätter ab
VW-Konzernchef Herbert Diess gibt die Führung der Kernmarke an den bisherigen Kogeschäftsführer Ralf Brandstätter ab. Das teilte der Aufsichtsrat des weltgrößten Autoherstellers heute nach einer außerordentlichen Sitzung in Wolfsburg mit. Diess, der als Vorsitzender des Markenvorstands auch für die Sparte mit dem VW-Logo verantwortlich und wegen Technikproblemen in die Kritik geraten war, solle so „mehr Freiraum für seine Aufgaben als Konzernchef“ bekommen. Beschaffungsvorstand Stefan Sommer verlässt VW zudem zum Monatsende. Sommer scheide „auf eigenen Wunsch im besten gegenseitigen Einvernehmen“ aus. Gründe wurden nicht genannt.
Porsche schiebt zusätzliche Schichten gegen die Corona-Pause
Mit zusätzlichen Schichten am Samstag will der Autobauer Porsche einen Teil der in der Corona-Zwangspause ausgefallenen Produktion wieder aufholen. Im Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen gehe es um etwa ein Dutzend Samstage in diesem Jahr sowie um den bevorstehenden Fenstertag, sagte ein Sprecher . Zuvor hatten "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet. "Natürlich wollen wir so viele Fahrzeuge wie möglich wieder aufholen", sagte Produktionsvorstand Albrecht Reimold den Zeitungen. Die Produktion bei Porsche hatte sechs Wochen lang stillgestanden, seit Anfang Mai läuft sie wieder. Auch im Werk in Leipzig solle zusätzlich an einigen Samstagen gearbeitet werden, allerdings seien es dort weniger, hieß es. Mitte August fährt Porsche seine Produktion dort ohnehin vom bisherigen Zwei- in einen Drei-Schicht-Betrieb hoch.
Dieselskandal-Prozess gegen Ex-Audi-Chef startet im September
Bis Ende des Sommers hat der frühere Audi-Chef Rupert Stadler noch Galgenfrist, dann plant das Landgericht München einen Mammut-Prozess, bei dem auch der in den Dieselskandal verwickelte Ex-Audi-Chef vor Gericht erscheinen muss. Es handle sich dabei um den ersten großen Strafprozess im Dieselskandal in Deutschland, berichten Nachrichtenagenturen. Von einer schnellen Klärung der Angelegenheit sei nicht auszugehen. Experten schätzen, dass die Gerichtsverhandlung über die massenhafte Manipulation von Abgaswerten allein bei der Ingolstädter VW-Tochter nach vorläufiger Planung mehr als zwei Jahre dauern dürfte. Das Gericht will mit dem Strafprozess am 30. September beginnen und hat (laut aktuellem Stand) 176 Verhandlungstage bis Ende 2022 angesetzt.