Morning Briefing - 27.09.2019 : Tesla will 2019 noch die 100.000er-Marke knacken - Volkswagen-Werk Emden wird zweite reine E-Auto-Fabrik - Kartellvorwurf: BMW an keiner gütlichen Einigung interessiert
Tesla will 2019 noch die 100.000er-Marke knacken
Die Anleger sind in Aufruhr, denn Tesla-CEO Elon Musk hat es wieder getan: Eine Ankündigung, die für Aufsehen am Aktienmarkt sorgt. "Wir haben die Chance, unser erstes Quartal mit 100.000 Auslieferungen zu erreichen", schrieb Musk in einer am Donnerstag vom US-amerikanischen Branchenblog "electrek" veröffentlichten E-Mail an die Tesla-Mitarbeiter. Die Nachfrage sei so stark, dass Tesla 110.000 Bestellungen verbuchen könnte, hieß es in Musks Rundschreiben weiter. Die Herausforderung sei, die Autos zügig an die Kundschaft zu bringen. Dazu müsse Tesla zum Quartalsende so viele Ressourcen wie möglich aufbieten. Teslas Aktien gingen mit einem Plus von über sechs Prozent aus dem Handel. So stark hat der Kurs seit fast vier Monaten nicht mehr zugelegt. Durch die zunehmende Konkurrenz auf dem E-Automarkt muss Tesla mit Rekordverkäufen überzeugen. Der Hersteller plant die Expansion in Osteuropa schneller voranzutreiben, um dort verstärkt in den Markt zu gehen.
Volkswagen-Werk Emden wird zweite reine E-Auto-Fabrik
Nach Zwickau soll der deutsche Standort Emden das nächste reine Elektroauto-Werk des Autokonzerns Volkswagen werden. Der Produktionsvorstand der Kernmarke VW Pkw, Andreas Tostmann, bekräftigte am Rande eines Managertreffens am Donnerstag in Berlin geplante Investitionen von "ungefähr eine Milliarde Euro" in Emden. Die Fabrik in Ostfriesland, in der bisher der Passat hergestellt wurde, solle wie das Werk Zwickau vollständig auf Modelle des Modularen Elektrobaukastens (MEB) umgestellt werden. "Diese Festlegung ist jetzt im Wesentlichen getroffen", berichtete Tostmann. Der Nachfolger des Passat werde andernorts angesiedelt - hierfür ist ein mögliches Werk in der Türkei im Gespräch. "Emden hat eine gute Perspektive als Transformationswerk", sagte der Manager. Modelle mit Verbrennungsmotoren würden dort nicht mehr geplant.
Kartellvorwurf: BMW an keiner gütlichen Einigung interessiert
Zum Missfallen des bayerischen Autoherstellers BMW strebt die EU-Kommission bei ihren Kartellermittlungen gegen Volkswagen, Daimler und BMW eine gütliche Einigung an. „BMW hat kein Interesse an einem Settlement“, heißt es aus Unternehmenskreisen, wie die "WirtschaftsWoche" berichtet. Die Münchner halten die Vorwürfe aus Brüssel für unzutreffend. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager wirft den drei deutschen Automobilherstellern vor, von 2006 bis 2014 Absprachen getroffen zu haben, um die Entwicklung und Einführung von neuen Abgastechnologien für Diesel-Pkws und Benziner zu verzögern. Wegen Behinderung des Innovationswettbewerbs drohen den deutschen Herstellern Geldbußen in Milliardenhöhe. Vestager strebt aus mehreren Gründen eine gütliche Einigung an. Sie würde weniger Zeit beanspruchen als die Verhängung von Geldstrafen und könnte vor Gericht nicht angefochten werden. Ein Settlement geht außerdem einher mit niedrigeren Geldbußen, was das politische Konfliktpotenzial mit der Bundesregierung vermindern würde.