Morning Briefing - 12.12.2019 : Steirischer Lederhersteller mit Millionenaufträgen für Autos - Daimler will bei Elektromotoren selbst Hand anlegen - VW-Chef Herbert Diess lobt erfolgreiches Geschäftsjahr
Steirischer Lederhersteller mit Millionenaufträgen für Autos
Der steirische Lederlieferant Boxmark hat in den vergangenen Wochen gleich mehrere Aufträge mit teils sieben Jahren Laufzeit in der Automobil- und Luftfahrtbranche erhalten. In einer Aussendung am Mittwoch ist von einer dreistelligen Millionen-Euro-Höhe die Rede. Ausgestattet werden etwa die Modelle Porsche Macan, BMW 8er, VW Tiguan und VW T7 sowie der Audi e-tron (PPE). "Beim ersten vollelektrischen viertürigen Coupé von Audi mit unserem nachhaltig produzierten Leder mit dabei sein zu dürfen, bestätigt die Innovationskraft von Boxmark", hieß es seitens der Geschäftsführung. Neben den deutschen Autoherstellern haben auch die Japaner bei den Steirern eingekauft: Toyota werde seinen SUV SW4 zukünftig mit Leder von Boxmark auf die Straße bringen. Mit der weltweit ersten seriellen Fertigung eines chromfreien Autoleders habe sich das Unternehmen mit Sitz im oststeirischen Feldbach als "Trendsetter in der Branche".
Daimler will bei Elektromotoren selbst Hand anlegen
Bei den Antrieben für seine Elektroautos setzt Daimler künftig auf die Produktion im eigenen Haus. Nicht mehr vom Zulieferer soll der sogenannte elektrische Antriebsstrang (eATS) für die nächsten Generationen der Modellfamilie EQ kommen, sondern aus dem Mercedes-Stammwerk im Stuttgarter Stadtteil Untertürkheim. Untertürkheim ist traditionell das Leitwerk für die Entwicklung und Produktion von Antrieben für Mercedes. Die Entscheidung für die Eigenproduktion hat daher zunächst vor allem auch symbolischen Charakter - auch weil die Produktion wohl erst in einigen Jahren beginnen und zudem erst einmal nur rund 350 Arbeitsplätze betreffen dürfte. Verbrennungsmotoren haben in der Daimler-Strategie trotz der enormen Investitionen in die Elektromobilität noch auf Jahre durchaus auch ihren Platz. Ohne den Elektroantrieb werde die Transformation des Standorts Untertürkheim aber nicht gelingen, hatte Betriebsratschef Häberle im Laufe der Verhandlungen gewarnt. Daimler will in den kommenden Jahren allein beim Personal 1,4 Milliarden Euro sparen und dafür unter anderem mehr als 10.000 Stellen in der Verwaltung streichen.
VW-Chef Herbert Diess lobt erfolgreiches Geschäftsjahr
Volkswagen hat seine Ziele trotz der Konjunkturschwäche in diesem Jahr erreicht. “Der Konjunkturmotor stotterte, etliche Modellanläufe waren sehr anspruchsvoll”, sagte Vorstandschef Herbert Diess nach Firmenangaben gestern vor der Belegschaft in Wolfsburg. “Aber am Ende kann ich sagen: Der Konzern blickt auf ein starkes Geschäftsjahr zurück. Wir haben Marktanteile gewonnen, und bei der Umsatzrendite werden wir 2019 im selbst gesteckten Zielkorridor landen.” VW hat sich für dieses Jahr eine operative Rendite vor Sondereffekten zwischen 6,5 und 7,5 Prozent vorgenommen. Mit Blick auf das kommende Jahr warnte Diess vor einer weiteren Abkühlung der Wirtschaft. “Konjunkturell verdichten sich die Alarmsignale aus China und den USA.” Der Autobauer sei dank seiner vielen Marken jedoch stark genug, um Schwächen in einzelnen Regionen auszugleichen. “Und wir gehen bei Zukunftstechnologien tatkräftig voran”, fügte Diess hinzu. “Wir müssen die wichtigsten Komponenten des Autos - Batterien und Software - selbst herstellen können. Wir müssen hier nachhaltig Kompetenz aufbauen”, sagte er nach Angaben des Konzerns weiter.