Morning Briefing - 14.01.2019 : Renault: Keine Unregelmäßigkeiten bei Ghosn-Bezahlung - Hofer lässt bei Ausweitung von Tempo 140 nicht locker - Zeitungsbericht: VW droht in Dieselaffäre weiterer Rückruf
Renault: Keine Unregelmäßigkeiten bei Ghosn-Bezahlung
Laut dem französischen Autokonzern Renault hat der nun in Haft sitzende ehemalige Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn eine weiße Weste. Bei der Bezahlung seines Chefs konnten nach eigenen Angaben keine Unregelmäßigkeiten oder Betrug festgestellt werden. Die Untersuchung betreffe die Jahre 2017 und 2018; die Jahre zuvor würden nun überprüft, teilte der Hersteller gestern in Boulogne-Billancourt bei Paris nach einer Verwaltungsratssitzung mit. Ghosn sitzt in Japan in Untersuchungshaft. Die dortige Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn, jahrelang Einkommen viel zu niedrig angegeben zu haben. Ihm wird zudem vorgeworfen, Verluste aus Devisenabsicherungsgeschäften während der globalen Finanzkrise 2008/2009 auf den mit Renault verbundenen Hersteller Nissan übertragen zu haben. Ghosn wurde in einer aktuellen Renault-Mitteilung nicht namentlich genannt. Die interne Untersuchung zur Entlohnung betraf den Exekutivausschuss, dem neben Ghosn auch andere Topmanager angehören. Ghosn hat bei Renault seinen Titel als „president-directeur general“ (Generaldirektor) behalten. Das operative Geschäft wird von seinem Stellvertreter Thierry Bollore geführt. Der französische Staat, der 15 Prozent der Anteile von Renault hält, hat bisher nicht erkennen lassen, dass Ghosn abgelöst werden soll.
Hofer tritt erneut für Ausweitung von Tempo 140 ein
Verkehrsminister Hofer ist kein Freund von ausgedehnten Geschwindigkeitsbeschränkungen oder gar Fahrverboten. Im Gespräch mit Ö1 vertrat er diese Position erneut. "Was mich ein bisschen amüsiert ist, dass es offenbar Menschen gibt, die sagen, 130 km/h sei ein sanftes Schleichen, 140 km/h aber verantwortungsloses Rasen“, so Hofer. Er sei vielmehr ein "Freund von Fakten" und erläuterte, dass basierend auf den bisherigen Messungen der drei 140-km/h-Teststrecken die Geschwindigkeit im Schnitt nur um ein bis drei Stundenkilometer und der NOx-Ausstoß lediglich um ein bis zwei Prozent zugenommen habe. „Auch wenn wir die Geschwindigkeit auf Autobahnen auf zehn Stundenkilometer senken würden, wäre das, was den Ausstoß anbelangt, nicht die große Maßnahme“, gibt sich Hofer bestimmt. Er halte nichts davon, „dass Menschen mit ihrem Steuergeld Straßen finanzieren und dann auf diesen Straßen Fahrverbote erleben“, sagte Hofer und sprach ein klares "Ja" für weitere Testversuche mit 140 km/h auf Autobahnen aus.
Zeitungsbericht: VW droht in Dieselaffäre weiterer Rückruf
Dem Volkswagen-Konzern droht im Dieselskandal ein weiterer Rückruf. Ausgerechnet das deutsche Kraftfahrtbundesamt (KBA) soll dem Autobauer vorwerfen, auch beim Softwareupdate für manipulierte Dieselfahrzeuge mit 1,2-Liter-Motor zu betrügen, wie die „Bild am Sonntag“, ohne Nennung von Quellen, berichtete. Das KBA eröffne demnach kommende Woche ein Anhörungsverfahren. Dabei wird dem Zeitungsbericht zufolge geprüft, ob in Deutschland 30.000 Fahrzeugen - darunter der Kleinwagen Polo - die Typengenehmigung entzogen werden muss. In Europa wären laut „Bild am Sonntag“ insgesamt 370.000 Autos von einer solchen Stilllegung betroffen. Das KBA dürfte es jedoch aus Gründen der Verhältnismäßigkeit bei einem erneuten amtlichen Rückruf der Fahrzeuge belassen, hieß es weiter. Gegenüber der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" teilte das Bundesverkehrsministerium am Sonntag mit, dass das KBA der Prüfung nachgehe und diese bereits begonnen haben. Ein VW-Sprecher räumte wiederum ein, dass bei den regelmäßigen internen Qualitätskontrollen für Dieselfahrzeuge mit 1,2-Liter-Motoren des Typs EA189 Auffälligkeiten verzeichnet worden seien, die nun weiter analysiert werden müssten.