E-Mobilität : Rasanter Sprung: Zahl der Elektrofahrzeuge wächst weltweit auf 5,6 Millionen
Anfang 2019 ist der Bestand an Elektroautos weltweit auf 5,6 Millionen gestiegen. Das entspricht einem Plus von 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2018 wurden damit 2,2 Millionen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen mit Batterie-elektrischem Antrieb, Range Extender und Plug-in-Hybrid weltweit zugelassen, geht aus einer aktuellen Erhebung des Zentrums für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hervor.
In Deutschland hat sich die Zahl der E-Fahrzeuge mit 67.504 neu zugelassenen Fahrzeugen im Jahr 2018 auf 141.690 erhöht. Dies entspricht weltweit Rang acht beim Bestand und Rang vier bei den Neuzulassungen. Für Österreich hat die Statistik Austria erhoben, dass es bei den Elektrofahrzeugen im letzten Jahr eine Zunahme von 24,4 Prozent auf 6.757 Fahrzeuge gab.
Norwegen in Europa Spitze
In Sachen Elektromobilität entwickeln sich bestimmte Märkte mit besonderer Dynamik. Nur wenig überraschend ist China erneut Spitzenreiter beim Fahrzeugbestand wie auch bei den Neuzulassungen. 2.6 Millionen Elektroautos bewegen sich dort auf den Straßen, was fast einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr (1,35 Mio.) entspricht und beinahe die Hälfte aller weltweit zugelassenen Exemplare ausmacht. Ebenfalls ein Markttreiber der E-Mobilität ist die USA: Dort ist der Wert von 757.000 auf 1,1 Millionen Elektrofahrzeuge geklettert.
Ebenfalls wenig überraschend schaffte es Norwegen erneut auf den dritten Platz der Weltrangliste. Inzwischen fährt dort nämlich jeder zweite neue Pkw elektrisch (51 Prozent). Auf dem europäischen Kontinent war Norwegen seit der ersten Stunde ein Vorreiter-Land für E-Mobilität. Auf den weiteren Plätzen folgen Japan (246.390), Frankreich (204.520), Großbritannien (185.850), Niederlande (145.880), Deutschland (141.690), Kanada (89.740), Schweden (77.810), Südkorea (57.410), Spanien (42.230) und die Schweiz (34.680).
Beim Bestand an Elektrofahrzeugen sieht die Situation recht ähnlich aus. China und die USA führen die Statistik mit 1,25 Millionen (2017: 579.000) beziehungsweise 361.310 (2017: 195.140) Neuzulassungen an. Dahinter folgen Norwegen (86.340), Deutschland (67.500) und Großbritannien (59.910). Insgesamt verbuchten alle zwölf vom ZSW aufgeführten Länder 2018 mehr Neuzulassungen als 2017 - mit Ausnahme von Japan, wo 52.010 Neuzulassungen einem Vorjahreswert von 56.000 gegenüberstehen.
Tesla fährt sich an die Spitze
Nissan ist nach den neuen Angaben des ZSW nicht mehr unangefochtener E-Autobauer, denn die chinesische Marke BYD (Build Your Dreams) und der kalifornische Hersteller Tesla sind 2018 an Nissan vorbeigezogen. Trotz zahlreicher Image-Eskapaden gehen die Forscher des ZSW davon aus, dass knapp 234.000 neuzugelassene E-Autos von der Marke Tesla sind, danach folgen bereist die chinesischen Marken BYD (Build Your Dreams) mit 215.800. Kumuliert betrachtet ist BYD mit 517.230 zugelassenen Stromern am erfolgreichsten, dicht gefolgt von Tesla mit 500.390.
BAIC (Beijing Automotive Industry Holding) landet mit rund 160.790 E-Fahrzeugen auf dem dritten Platz. Erfolgreichster deutscher Hersteller war BMW mit fast 87.000 Elektroautos auf Platz sechs. Der VW-Konzern liegt nur auf dem neunten Rang (53.720). Kumuliert rutscht BMW auf Platz fünf, was vor allem auf das Angebot an Plug-in-Hybriden sowie dem i3 zurückzuführen ist. Insgesamt wurden vom bayerischen Autohersteller 251.870 E-Autos zugelassen. VW rutscht auf Platz sieben vor.
Das Model 3 überrascht
Bezogen auf die Fahrzeugmodelle war das Model 3 von Tesla mit weltweit 146.310 Neuzulassungen am erfolgreichsten, obwohl es erst seit Ende 2017 auf dem Markt ist. Danach folgt die BAIC EC-Series mit 90.640 und der Nissan Leaf mit 81.140. Bestes deutsches Modell war die 5er Reihe von BMW mit 29.040 verkauften Plug-in-Hybriden (Rang 22). Das bislang insgesamt erfolgreichste Modell ist nach wie vor der Nissan Leaf mit 363.940 Zulassungen, gefolgt vom Tesla Model S mit 243.200. Bestes deutsches Modell ist hier der BMW i3 auf den zehnten Platz: 108.560 Zulassungen wurden registriert.
Zur aktuellen Diskussion, ob Deutschland in den Produktionsmarkt von Batteriezellen einsteigen soll, hat auch Professor Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW etwas anzumerken. „Die deutsche Automobilwirtschaft sollte in den Milliardenmarkt mit einer eigenen Zellproduktion einsteigen", betont Staiß. "Nur so kann sie sich den hohen Wertschöpfungsanteil von Batterien an Elektroautos sichern und Lieferabhängigkeiten vom Ausland reduzieren."
Zu erwähnen ist, dass dieses ZSW-Ranking nicht die Bevölkerungsgröße einkalkuliert, sondern allein die absoluten Fahrzeugbestände abbildet. Das ZSW filtert seine Statistik ferner nach Neuzulassungen des abgelaufenen Jahres in den zwölf wichtigsten Märkten. Für den Rest der Welt, in dem Elektrofahrzeuge noch kaum eine Rolle spielen, wird ein Schätzwert zugrunde gelegt.
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