Morning Briefing - 16.12.2019 : Porsche Holding: Firmenkäufe ließen nach, Private kauften kräftiger - Renault ist offenbar an Seat-CEO Luca de Meo interessiert - D: Bund und Länder für Nachbesserung bei Pendlerpauschale
Porsche Holding: Firmenkäufe ließen nach, Private kauften kräftiger
Die Porsche Holding konnte in diesem Jahr voraussichtlich 326.000 Neuwagen verkaufen, das sind 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Dank Zukäufen in Italien, Japan und China konnte ein Absatzplus von 1,9 Prozent auf 757.200 Autos erzielt werden. Zwar spüre der Konzern den Mobilitätswandel und die Umbrüche im automotiven Geschäft - inklusive Digitalisierung und CO2-Vorgaben -, doch einem Marktanteil von 34,9 Prozent ist die Porsche Holding nach wie vor unangefochtener Marktführer in Österreich und konnte in dem schwierigen Autojahr 2019 den Anteil um schwache 0,6 Prozentpunkte ausbauen. Während sich hierzulande das Großhandelsvolumen der Porsche Holding um 1,9 Prozent auf 365.000 Fahrzeuge reduzierte, gab es ein Plus von 5,8 Prozent auf 392.400 Kraftfahrzeuge. Trotz des Abgasskandals ist Österreich nach wie vor ein "VW-Land". Meistverkauftes Auto heuer über alle Marken hinweg ist der Škoda Oktavia, gefolgt vom VW Golf und VW Polo.
Renault ist offenbar an Seat-CEO Luca de Meo interessiert
Die Nachrichtenagentur "Reuters" berichtet, dass Renault offenbar am derzeitigen Seat-Firmenchef Luca de Meo Interesse zeigt. Der Ernennung de Meos könnte jedoch eine Sperrklausel durch den Seat-Mutterkonzern Volkswagen entgegenstehen. Der Verwaltungsrat von Renault sucht nach dem Sturz von Thierry Bolloré im Oktober einen neuen CEO. De Meo ist dank seiner hohen Branchenerfahrung in Schlüsselpositionen bei Fiat Chrysler Automobiles und der Volkswagen Gruppe weiterhin ein heißer Kandidat, obwohl er mehrfach unterstrich, dass er kein Interesse an der Position habe. Aufgrund der fehlenden Nachfolgeplanung des früheren CEO Carlos Ghosn ist Renault gezwungen, außerhalb des Unternehmens einen Nachfolger für Thierry Bolloré zu finden. Zwar habe sich die derzeitige Interim-CEO und CFO Clotilde Delbos für die Position beworben; ihr wird jedoch die ausreichende Erfahrung in der Automobilindustrie abgesprochen, da sie aus der Finanzbranche kommt.
D: Bund und Länder für Nachbesserung bei Pendlerpauschale
Der CO2-Preis in Deutschland fällt nun doch höher aus als bisher von der Regierung in Berlin geplant. Die Einigung darauf sowie auf weitere Änderungen am Klimapaket erfolgte in der Nacht zum Montag in einer Spitzenrunde im Rahmen des Vermittlungsverfahrens zu einigen der geplanten Maßnahmen. In den kommenden Tagen sollen nun zunächst der Vermittlungsausschuss und dann Bundestag und Bundesrat die entsprechenden Beschlüsse fassen. Als Kompensation für künftige Mehrbelastungen für Pendler sollen diese für die Jahre 2021 bis 2026 durch eine höhere Entfernungspauschale entlastet werden. Ab dem 21. Entfernungskilometer sollen statt 30 Cent dann 35 Cent pro Kilometer geltend gemacht werden können, ab 2024 den neuen Beschlüssen zufolge nun 38 Cent. Arbeitnehmer, deren steuerpflichtiges Einkommen unterhalb des Grundfreibetrages liegt, sollen stattdessen eine Mobilitätsprämie erhalten, die sich an einem fiktiven Steuersatz von 14 Prozent orientiert.