Morning Briefing - 27.06.2019 : Neue Elektroautos werden ab Montag laut - Kein Lufthunderter mehr für E-Fahrzeuge - BMW will E-Autos bis 2025 so rentabel wie Benziner machen
Neue Elektroautos werden ab Montag laut
Am kommenden Montag tritt eine EU-Verordnung in Kraft, die sich mit den Geräuschen von E-Autos beschäftigt. Die an sich nahezu geräuschlosen Fahrzeuge können zur Gefahr für Fußgänger werden, wenn sie nicht gehört werden. Mit dieser Typengenehmigungsverordnung muss nun EU-weit in jedem neu typisierten E-Auto eine akustische Warneinrichtung eingebaut sein, also ein künstliches Motorengeräusch. Das Warnsystem AVAS (Acoustic Vehicle Alerting System) muss ein Geräusch von sich geben, das einem herkömmlichen Auto mit Verbrennungsmotor ähnelt. Das gilt für Geschwindigkeiten bis 20 km/h. Darunter, also beim Anfahren, Ein- und Ausparken sowie in Begegnungszonen, sind E-Autos einfach zu leise. Ab einem Tempo von rund 30 km/h sorgen Reifenabrieb und Wind für genügend Geräusche. Die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs begrüßte heute die Verordnung, die zu praktisch keiner Erhöhung des Verkehrslärms beitragen werde, hieß es in einer Aussendung. AVAS sei für Blinde und Sehbehinderte ein „überlebenswichtiger Sicherheitsaspekt“. Die Gemeinschaft forderte zudem, dass auch andere geräuscharme Fahrzeuge akustisch wahrnehmbar gemacht werden.
Kein Lufthunderter mehr für E-Fahrzeuge
Ab kommenden Montag wird es eine weitere Änderung geben, diesmal die Autobahn betreffend. Ab Montag brauchen sich Autos mit Elektro- und Wasserstoffantrieb auf der Autobahn nicht mehr an die IG-Luft-Geschwindigkeitsbeschränkung halten. Die Regelung gilt allerdings nur für inländische Fahrzeuge. Die Änderung geht auf den ehemaligen Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) zurück. Der Straßenbetreiber Asfinag ist als Straßenerhalter für das Aufstellen der Hinweisschilder zuständig. An die 30 Stück werden derzeit entlang der Inntal- und der Brennerautobahn montiert. Bertram Grießer von der Asfinag sagte, der Auftrag sei so erteilt, dass bis zum 28. Juni die Fertigstellung der Montagearbeiten erfolgen müsse. Noch sind die Schilder durch eine schwarze Folie verdeckt, ab Montag sollen sie dann sichtbar sein. Sie erlauben allen inländischen E-Autos und Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb schneller als 100 km/h auf der Autobahn mit IG-Luftschutz-Abschnitten unterwegs zu sein, also mit 130 Stundenkilometern. In Österreich würden sie auch auf der West-, Süd-, Pyhrn- und Tauernautobahn aufgestellt. Die Regelung gilt jedoch nur für in Österreich zugelassene Fahrzeuge mit grünem Kennzeichen.
BMW will E-Autos bis 2025 so rentabel wie Benziner machen
Der Autobauer BMW will nach den Worten von Finanzvorstand Nicolas Peter mit seinen Elektro-Autos bis spätestens 2025 die gleichen Renditen erzielen wie mit seinen Benzinern. Die Margen von Batteriefahrzeugen würden im Jahr 2025 auf der Höhe der aktuellen BMW-Modelle liegen, “hoffentlich früher”, sagte er in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der “Financial Times”. Eine exakte Prognose sei aber sehr schwierig, fügte Peter hinzu. Es sei noch ungewiss, inwieweit die Kunden Elektroautos akzeptierten, Vorbehalte bestünden noch. Angesichts der Dieselkrise und drohender CO2-Strafen legt BMW, ebenso wie die Konkurrenz, bei der Elektrifizierung seiner Fahrzeuge einen Gang zu. Der Autobauer kündigte zuletzt an, bereits 2023 - zwei Jahre früher als bisher geplant - 25 Fahrzeuge mit Elektroantrieb anzubieten. Mehr als die Hälfte davon soll rein batteriegetrieben sein. Der Absatz an reinen Stromern und solchen, die neben einem Verbrenner auch einen Elektroantrieb an Bord haben, soll bis 2025 jährlich um mehr als 30 Prozent zulegen.