Morning Briefing : Magna Steyr und Opel stellen Produktion in Österreich ein - Autoprofessor geht von deutlich geschmälerten Autoabsatz aus -Volkswagen schraubt Produktion in Werken größtenteils zurück
Magna Steyr und Opel stellen Produktion in Österreich ein
Seit gestern ist auch bekannt, dass Magna Steyr in Graz und das Opel-Werk in Wien die Produktion bis Ende März einstellen werden. Der wesentliche und wichtigste Grund für die vorübergehende Schließung aller Werke der PSA-Gruppe - dazu gehört in Österreich das Opel-Werk Wien-Aspern - sei der Erhalt der Gesundheit der Mitarbeiter. Das betonte der Sprecher der PSA-Gruppe in Österreich, Christoph Stummvoll am Montagabend gegenüber der APA. Die Produktion ruht vorerst bis 27. März. Der Peugeot-Hersteller PSA führte als Gründe für das Herunterfahren aller europäischen Fabriken Unterbrechungen in der Zulieferkette und einen deutlichen Rückgang auf den Automobilmärkten an. Auch der Fahrzeugbauer Magna Steyr in Graz stellt wegen des Coronavirus seine Produktion für zwei Wochen ein. "Das Werk ist vor allem durch den Mangel an verfügbaren Teilen für die Gesamtfahrzeugproduktion betroffen." Daher werde der Betrieb ab heute, Dienstag, bis 30. März vorübergehend eingestellt.
Autoprofessor geht von deutlich geschmälerten Autoabsatz aus
Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer zeichnet vor dem Hintergrund der Corona-Krise ein düsteres Bild für die Branche. Selbst wenn sich die Situation innerhalb von drei Monaten wieder deutlich beruhige und "normales" Leben wieder möglich sei, dürften in Westeuropa wegen der Pandemie-Bekämpfung etwa ein Million Fahrzeuge weniger verkauft werden, heißt es in einer aktuellen Studie des Experten vom Institute for Customer Insight an der Universität St. Gallen. Die fehlende Million kommt nach seinen Schätzungen zusätzlich zu dem ohnehin erwartbaren Absatzrückgang. Dudenhöffer erwartet, dass die Autoverkäufe 2020 in Westeuropa um wenigstens 1,58 Millionen auf 13,73 Millionen Fahrzeuge sinken werden, ein Minus von elf Prozent. Auf dem europäischen Automarkt sind vor allem die deutschen Autohersteller stark. 2019 hatten die Marken Audi, BMW, Mercedes, Porsche, VW, Smart und Mini 38 Prozent Marktanteil.Mercedes, Porsche, VW, Smart und Mini 38 Prozent Marktanteil.
Volkswagen schraubt Produktion in Werken größtenteils zurück
Der Volkswagen-Konzern stoppt wegen der Coronavirus-Krise seine Produktion in den meisten Werken in Deutschland und Europa. Der Konzern werde am Vormittag bekanntgeben, dass diesen Freitag die letzte Schicht sei, hieß es in einem Brief des Betriebsrats an die Mitarbeiter. Während im Bürobereich bei VW Abstandsgebote wegen der Corona-Epidemie gälten, arbeiteten die Kollegen in der Produktion Schulter an Schulter, hieß es in dem Brief. “Die Beschäftigten haben sich und uns Betriebsräte gefragt, warum sie dieses deutlich höhere Ansteckungsrisiko tragen müssen”, schrieb Betriebsratschef Bernd Osterloh. Der Betriebsrat habe gegenüber dem Vorstand diese “Zweiklassengesellschaft” kritisiert. Das Management habe auf den Druck reagiert und beschlossen, dass am Freitag die letzte Schicht laufe. Das ist aus Sicht des Betriebsrats zu spät. “Wir erwarten jetzt einen geordneten Ausstieg aus der Fertigung”, forderte Osterloh.