Morning Briefing - 10.01.2018 : Kfz-Zulassungszahlen: Mehr Benziner, weniger Diesel - Autoimporteure plädieren für Abschaffung der NoVA - Fahrzeughandel wünscht sich alle Marken auf die Vienna Autoshow
Kfz-Zulassungszahlen: Mehr Benziner, weniger Diesel
Die Statistik Austria veröffentlichte die Kfz-Neuzulassungszahlen für das Jahr 2018. Daraus geht hervor, dass es gegenüber dem Jahr 2017 um 3,5 Prozent weniger Pkw-Neuzulassungen gab. Die Zahl sank von 353.320 auf 341.068 neuzugelassene Kraftfahrzeuge. Grund zur Verzweiflung für die Automobilindustrie gibt es dennoch nicht: Nach Angaben der Statistik Austria handelt es sich um das dritthöchste jemals erhobene Jahresergebnis nach 2017 und 2011 (356.145). Die Pkw-Neuzulassungen insgesamt (341.068) lagen 2018 um 12.252 unter dem Vorjahreswert (353.320), aber deutlich über dem Niveau des Zwanzigjahresdurchschnitts (315.573). Weniger rosig sieht es bei der Sparte der dieselbetriebenen Pkw aus: Ihr Anteil nahm gegenüber 2017 um 20,1 Prozent ab und befindet sich nun auf einem Niveau von 41,1 Prozent. Die Neuzulassungen für benzinbetriebene Pkw schnellten dagegen in die Höhe, der Anteil konnte auf 54,0 Prozent ausgebaut werden, was einer Zunahme von 12,5 Prozent entspricht.
Autoimporteure plädieren für Abschaffung der NoVA
"Auch wenn die Erwartungen durch die praktisch übergangslose Einführung des neuen Abgastests WLTP nicht ganz erfüllt wurden, war 2018 dennoch ein gutes Autojahr." sagte Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure auf der gestrigen Eröffnungsveranstaltung zur Vienna Autoshow in der Messe Wien. Es sei eine Mischung aus neuen Messmethoden, dadurch erfolgten vorgezogenen Fahrzeugkäufen, einer daraus resultierenden höheren Normverbrauchsabgabe (NoVA) ab September und ein eingeschränktes Modellangebot, welches den Automobilmarkt im letzten Quartal zugesetzt hat. Nun wünschen sich die Automobilimporteure eine Abschaffung der NoVA. Dadurch würde es zu einer Vergünstigung kommen, die Neuwagen generell günstiger macht. "Die Abschaffung der NoVA wäre definitiv eine Win-Win-Situation für alle, jetzt gilt es die zuständigen Ministerien auch davon zu überzeugen", so Kerle. Die NoVA sei in ihrer jetzigen Form "in Diskussion", bestätigte Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) bei der gestrigen Eröffnung der Vienna Autoshow. Weitere Details gab es dazu aber noch nicht.
Fahrzeughandel wünscht sich alle Marken auf die Vienna Autoshow
Das Problem habe sich bereits in den Jahren zuvor abgezeichnet, kritisiert Kommerzialrat Josef Schirak vom Bundesgremium des Fahrzeughandels. "Negativ fällt auf, dass einige letztlich sehr große Autohersteller ihre Produkte auf der Vienna Autoshow nicht zur Schau stellen, wogegen andere diese Veranstaltung als Bühne für Österreich-Premieren nutzen." Schirak kritisiert vor allem den "Sparkgedanken", der dahinterstecken dürfte. Zu sehen sei dieses Phänomen auch bei Automobilmessen wie Genf, Frankfurt und Paris. "Was die Vienna Autoshow betrifft, bewerte ich die Nicht-Teilnahme einzelner Hersteller negativ, zumal deren Kunden und Interessenten kaum Verständnis haben aus Kosteneinsparungsgründen ihre angestammte oder angestrebte Automarke auf der ohnedies kostenmäßig sehr überschaubaren Auto-Messe nicht vorzufinden", legt Schirak nach. "Besonders unverständlich wird diese Haltung bei Konzernmarken, deren Produkte unter mehreren verschiedenen Firmenlogos angeboten werden. Es wäre schön und wünschenswert, wenn die ohnedies mühsam etablierte, jedoch für Österreich sehr repräsentative Autoshow, von allen am Markt vertretenen Herstellermarken beschickt würde", so Schirak abschließend.