Automesse : Im Rückspiegel: Die Vienna Autoshow 2020
Die Messe Wien konnte heuer exakt 160.680 Besucher auf die Vienna Autoshow und zeitgleich stattfindende Ferien Messe locken. Auf der diesjährigen Autoshow wurden 40 Marken und mehr als 330 Neuwagen ausgestellt. Gleich zu Beginn - noch vor dem offiziellen Start - besuchten Bundesministerin Leonore Gewessler und ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger die Messe-Räumlichkeiten. Ein Grund war auch die Pressekonferenz im Vorfeld, bei der es um Themen wie die Ausrichtung der Mobilitätsstrategie oder die Kfz-Zulassungszahlen des Vorjahres ging.
Pesau zieht positive Bilanz der Autoshow 2020
„Den Weg, die Vienna Autoshow emotional aufzuladen, von der Fahrzeug-Schaumesse zur interaktiven, erlebnisorientierten Mobilitätsplattform zu entwickeln, wollen wir in Zukunft konsequent fortsetzen,“ freut sich Gernot Krausz, für B2C-Messen verantwortlicher Managing Director bei Veranstalter Reed Exhibitions. Wie diese Konzepterweiterung funktionieren kann, haben auf der diesjährigen Vienna Autoshow die E-Mobility-Area, SUV Experience, Fahrsimulatoren oder der Fachkongress „Vernetzte Mobilität“ vorgeführt.
Zufrieden mit dem Verlauf der Vienna Autoshow 2020 war auch Christian Pesau, Geschäftsführer des Verbandes der österreichischen Automobilimporteure. „Der Ansturm auf die Vienna Autoshow war auch 2020 ungebrochen und das freut uns sehr. Ein besonderer Fokus lag auch heuer wieder auf alternativen Antriebskonzepten: eine Vielzahl an E-Modellen, Hybriden bis hin zu Wasserstoff“, so Pesau.
"g-Kräfte" lockten mutige Besucher zu Fahrsimulator
Beim SUV-Parcours im Freigelände, auf dem SUV-Fahrzeuge auf Rampen ihre Leistungsfähigkeit bergauf und in Schräglagen beweisen konnten, verzeichneten die Profis der ÖAMTC-Fahrtechnik um gut die Hälfte mehr Probefahrten als im Vorjahr. Körperbelastungen durch Beschleunigung bis zu zwei "g" waren beim "#unraceable"-Fahrsimulator spürbar zu erleben während an den diversen Fahrsimulatoren echte Fahrzeugbeherrschung gefragt war.
„Mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Fahrzeugen der Aussteller konnten wir im ÖAMT- Fahrtechnik-Demo-Parcours den Besuchern diverse Antriebssysteme, Antriebsaggregate, Hybridsysteme sowie relevante Assistenzsysteme näherbringen", erklärt Instruktor Ernest Loidl. "Dieses Mal war das Interesse noch größer als letztes Jahr. Die Besucher waren extrem interessiert und begeistert von der interaktiven Station.“
Frauen zeigen zunehmend Interesse an Thema Auto
Bei der Besucherbefragung vor Ort gaben zwei von fünf Befragten an, Stammbesucher zu sein; ein Drittel als gelegentliche Besucher der Autoshow, und 27,9 Prozent gaben an, zum ersten Mal die Vienna Autoshow zu besuchen. Die Messe wird immer „weiblicher“, beinahe jeder dritte Besucher der Autoshow war eine Frau. Jeder zehnte Besucher war übrigens, laut Befragung, vom Fach.
Laut Befragung plant ein Drittel der Besucher den Kauf eines Autos und nicht ganz ein Viertel erwägt dies. Mehr als die Hälfte (57,9 %) der Kaufinteressenten denkt dabei an einen Neuwagen. Vor Ort, also auf der Autoshow, tätigten bereits 14,9 Prozent der Besucher den Kauf oder die Bestellung eines Fahrzeuges. Auf die Frage, welche Antriebstechnik am besten ihren Bedürfnissen entspricht, nannten 47,3 Prozent ein Dieselfahrzeug, 44,4 Prozent bevorzugen einen Benziner und 22,2 Prozent ein Hybrid-Fahrzeug.
Ein E-Auto wollen 19 Prozent, ein mit Wasserstoff betriebenes Fahrzeug 9,8 Prozent und auf Erdgasantrieb (LPG) reflektieren 3,8 Prozent. Mit der Vienna Autoshow 2020 selbst zeigten sich bei der Befragung 93,3 Prozent insgesamt sehr beziehungsweise zufrieden; drei Viertel gaben an, vom Messebesuch profitiert zu haben, und 85,5 Prozent wollen die Vienna Autoshow weiterempfehlen.
Volkswagen zeigte seinen kompakten Elektrowagen "ID.3" in den Messe-Räumlichkeiten, aber auch die Konzeptstudie "ID. Roomzz".
Škoda zeigte wiederum "Vision iV", ein Konzeptauto, das es bald in die Serienfertigung schaffen soll.
Der DS 3 Crossback E-tense war vor Ort ausgestellt, genauso wie der vollelektrische Cupra Tavascan.
FIRMENWAGEN sprach ganz kurz mit SsangYong-Sales-Manager Erich Gstettner über die Positionierung des neuen Flaggschiffs "Korando" - der übrigens im kommenden Jahr in Elektro-Variante erscheinen soll.
Obwohl der Fokus in diesem Jahr besonders auf die Elektromobilität gelegt werden sollte, geizten viele Hersteller nicht damit, PS-starke Verbrenner auf die Ausstellungsfläche zu bringen. Ist es nicht auch ein Grund, warum wir immer noch gerne Automessen besuchen?
Übrigens: Für kurzen, eher friedlichen Wirbel, sorgten diese Demonstranten, die sich als "Sensenmänner" verkleidet hatten. Sie zeigten sich mit den Angaben der Hersteller zu den Fahrzeugemissionen nicht einverstanden.