Elektromobilität : Höhere Materialkosten bei Elektroautos?

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Eigentlich klingt es zunächst etwas ironisch, dass eine Studie von A.T. Kearney behauptet, dass Elektroautos mehr Materialkosten mit sich bringen, als es Fahrzeuge mit Verbrenner tun. Doch eine neue Studie der Unternehmensberatung - welche uns noch nicht vorliegt - beleuchtet die schwierige Kostensituation, in der sich die Hersteller mit Elektroautos aktuell befinden. Dabei sind es nicht nur höhere Kosten, sondern auch Qualitätsabstriche.

Die bis zu 60 Prozent höheren Materialeinzelkosten, die vor allem durch die Batterie beziehungsweise den Antrieb bedingt sind, müssen an anderen Stellen eingespart werden, wie der Kühlleistung der Batterien oder dem Korrosionsschutz des Fahrzeugs, so die Studie. Das fällt besonders im Premiumsegment schwer, dass sich immerhin selbst und gegenüber dem Käufer mit entsprechenden Qualitätsansprüchen positioniert.

Obwohl E-Autos einen hohen Wirkungsgrad aufweisen, mangelt es oftmals an Bereichen wie der Aerodynamik des Fahrzeuges, wo Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in der Regel einen Vorteil haben. Dort liegt nach Erkenntnissen der Studie auch das größte Potenzial zur Kosteneinsparung. Es geht um die Optimierung der Gesamtfahrzeugeigenschaften als solche. "Verbessert sich die Aerodynamik durch die Absenkung der Fahrzeughöhe, kann der Batterieenergieinhalt bei gleichbleibender Reichweite reduziert werden. Eine Kilowattstunde spart dann bis zu 80 Euro Materialkosten", so Weber.

Das ist Teil eines ganzheitlichen Fahrzeug-Kostenmanagements, an dem viele Hersteller und Zulieferer derzeit noch in der Umsetzung scheitern. Ganz im Sinne einer Unternehmensberatung hat A.T. Kearney auch gleich Ratschläge für die Branche parat: "Die Automobilindustrie wird die Renditeziele von Elektrofahrzeugen nur dann erreichen, wenn Zusammenarbeitsmodelle neu definiert und Prozesse bereichs- beziehungsweise unternehmens-übergreifend ausgerichtet werden", sagt Marcus Weber, Partner bei A.T. Kearney.

Zudem ist ein durchsetzungsstarkes Projektmanagement, das die Komplexität eines integrativen Ansatzes effizient bewerkstelligen kann, von zentraler Bedeutung: Neben den Materialeinzelkosten müssen auch die Lieferantenbeziehungen und -netzwerke neu durchdacht werden. Vor allem strategische Partnerschaften werden hierbei immer wichtiger, um fehlendes Fachwissen der Autobauer auszugleichen und mögliche Risiken dauerhaft zu minimieren. Marcus Weber ist sich sicher: "Im Zeitalter der Elektromobilität werden nur die Autobauer und Zulieferer erfolgreich sein, die auf ein integratives und effizientes Kostenmanagement setzen."

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