Morning Briefing : Flucht von Carlos Ghosn gibt Rätsel auf - VW bereitet Produktionsstart von ID. Buzz vor - Fachmesse: Magna Steyr liefert Komponenten für Sony-Auto
Ex-Manager Carlos Ghosn weiterhin flüchtig
Die Flucht des ehemaligen Renault-Nissan-Chefs Carlos Ghosn gibt weiterhin Rätsel auf. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am Samstag, dass Ghosn seine Wohnung in Tokio verlassen habe, nachdem eine private Sicherheitsfirma die Überwachung des früheren Spitzenmanagers eingestellt habe. Seither fehlt von Ghosn jede Spur. Die Sicherheitsfirma sei von Ghosns früherem Arbeitgeber Nissan beauftragt worden. Ihre Aufgabe sei es gewesen herauszufinden, ob Ghosn Personen trifft, die mit den gegen ihn gerichteten Vorwürfen in Zusammenhang stehen. Aktuellen Informationen zufolge, soll Ghosn in einer Kiste versteckt aus Japan in den Libanon geflohen sein. Zu der Flucht mit einem Privatjet hätten ihm zwei hierzu eingereiste US-Amerikaner geholfen, berichteten japanische Medien heute unter Berufung auf Ermittlerkreise. Das habe die Analyse von Aufnahmen mehrerer Sicherheitskameras ergeben. Der ehemalige Vorstandschef des französisch-japanischen Autobündnisses Renault-Nissan-Mitsubishi war in Japan unter Anklage gestanden, war aber gegen eine Kaution auf freiem Fuß, als er im vergangenen Monat die Flucht ergriff.
VW bereitet Produktionsstart von ID. Buzz vor
Zwei Wochen lang pausierte Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) in Hannover-Stöcken die Fahrzeugproduktion. Am Tag der Heiligen Drei Könige liefen die Bänder bereits wieder an. Während der Produktionsruhe hat das Unternehmen Teile der Fertigung für den Bau von künftigen Fahrzeugmodellen vorbereitet sowie Modernisierungs- und Wartungsarbeiten an den bestehenden Produktionsanlagen durchgeführt. „Der ID. Buzz kommt jetzt in der Produktion an“, erklärt Werkleiter Thomas Hahlbohm. „Wir haben im Karosseriebau und in der Montage alte Anlagen demontiert oder verlagern Produktionsarbeiten und schaffen so Platz für den neuen Elektro-Bulli.“ Ab 2022 wird der ID. Buzz am Standort produziert, zusammen mit dem T6.1. „Die produktionsfreie Zeit nutzen wir außerdem, um unsere Bestandsanlagen zu warten und zu modernisieren, damit die Produktion am Montag sofort loslegen kann.“ Insgesamt haben über 500 Mitarbeiter von VWN sowie Fremdfirmen die Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen während der Produktionspause durchgeführt.
Fachmesse: Magna Steyr liefert Komponenten für Sony-Auto
Mit einem eigenen Elektroauto in Kooperation mit Magna Steyr hat der japanische Elektronik-Konzern Sony auf der Technik-Messe CES in Las Vegas für Überraschung gesorgt. Der Prototyp namens Vision-S solle demonstrieren, welche Möglichkeiten in den technischen Entwicklungen aus dem Hause Sony steckten, sagte Konzernchef Kenichiro Yoshida bei der kurzen Präsentation am Montag (Ortszeit). Neben Magna Steyr werden auch die deutschen Zulieferer Bosch, Continental und ZF mit an Bord sein. Was Sony auf lange Sicht mit diesem und möglichen weiteren Fahrzeugen plant, verriet Yoshida nicht. Die eigens entwickelte Elektro-Plattform sei aber geeignet, auch andere Fahrzeugtypen wie SUVs anzutreiben. Zugleich bremst ein Branchenexperte die Euphorie. Die Ankündigung zeige zwar, dass Autos nun im Mittelpunkt der Sony-Strategie stünden, sagte Pedro Pacheco von der Analysefirma Gartner, für Prognosen über die Aussichten des Elektronik-Konzerns in dem Geschäft, sei es aber noch zu früh.