Morning Briefing - 27.05.2019 : Entscheidung über Verkauf von Steyr Motors soll am Dienstag fallen - GB: Vandale beenden Car-Sharing-Programm in wenigen Monaten - Fiat Chrysler plant gemeinsame Sache mit französischem Rivalen Renault
Entscheidung über Verkauf von Steyr Motors soll am Dienstag fallen
In den kommenden Tagen wird entschieden werden, wie es mit Steyr Motors weitergeht. Das Industrieunternehmen ist im Vorjahr in die Insolvenz geschlittert und steckt seither in der Krise. Ein Ende des Unternehmens für Spezialmotoren, das ein Stück österreichischer Wirtschaftsgeschichte ist, wäre für Steyr eine mittlere Katastrophe, heißt es vom Bürgermeister der Stadt. 150 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Der Betrieb läuft seit der Insolvenz zwar noch, wie es für die Mitarbeiter weitergeht ist derzeit aber noch unklar. Der Betriebsratsvorsitzende Anton Leiminger sagte im Interview mit dem ORF OÖ am Freitag, dass die Stimmung im Betrieb zwar nicht negativ sei, aber „natürlich auch etwas getrieben von der Unsicherheit in der Zukunft“. Diese Unsicherheit werfe viele Fragen auf, „weil jeder Mitarbeiter hat natürlich auch ein Privatleben, das er finanzieren muss“. Steyr Motors ist in den 90er-Jahren aus Steyr-Daimler-Puch, den früheren Steyr-Werken, hervorgegangen. Bevor es in Turbulenzen geriet, war Steyr Motors eines der Vorzeigeunternehmen der Region und ist bis heute führend in der Entwicklung von Dieselmotoren. Dem Vernehmen nach gibt es einen Investor, der hier gemeinsam mit einem dänischen Unternehmen, ein vermeintliches Schnäppchen machen will. Gerüchten zufolge sollen auch oberösterreichische Investoren daran interessiert sein, Steyr Motors zu retten und fortzuführen. Nun ist der Masseverwalter, ein Rechtsanwalt aus Steyr, am Zug. Die Entscheidung, an wen verkauft wird, soll spätestens am Dienstag fallen.
GB: Vandale beenden Car-Sharing-Programm in wenigen Monaten
Ein vielversprechendes Car-Sharing-Programm in der englischen Stadt Solihull konnte sich lediglich wenige Monate halten, bevor es wieder beendet werden musste. Laut "electrek" wurden die Fahrzeugen des Programms mehrfach zum Ziel von Vandalen - Angaben zufolge wendeten diese einen "außerordentlich hohen Grad der Zerstörung" an. Ausgerechnet das nahe an Birmingham gelegene Solihull ist einer der Schwerpunkte der britischen Automobilindustrie. Hier liegt das Stammwerk von Jaguar Land Rover. Das eingestellte Car-Sharing-Programm umfasste 18 vollelektrische Renault Zoë für die lokale Benutzung und dem Hintergrund die E-Mobilität voranzutreiben. Bereits mit Februar musste der Service ausgesetzt werden, sagte eine Sprecher des E-Car Clubs. Seither sehe es danach aus, dass das Car-Sharing-Programm nicht mehr in die Stadt zurückkehren wird. Gerade die lokale Polizei erachtet die Rückkehr des Vorhabens im Verhältnis zu den entstandenen Kosten durch die Beschädigungen für wenig ratsam. Zwar würden Behörden in Solihull dahintersein, den Service wieder in den Norden der Stadt zu bekommen, optimistisch sind sie "electrek" zufolge aber nicht.
Fiat Chrysler plant gemeinsame Sache mit französischem Rivalen Renault
Der italienisch-amerikanische Autokonzern Fiat Chrysler (FCA) schlägt eine Fusion mit dem französischen Autobauer Renault vor, schreiben die "Salzburger Nachrichten". Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Bei einem Zusammenschluss würde einer der größten Autokonzerne der Welt entstehen und die Marktführer Volkswagen und Toyota herausfordern. Fiat Chrysler will einen Zusammenschluss zu gleichen Teilen der Unternehmen. Renault bestätigte, den Vorschlag erhalten zu haben. Der Verwaltungsrat von Renault werde am Vormittag über das Angebot beraten und sich danach schriftlich äußern, teilte das Unternehmen in Boulogne-Billancourt bei Paris mit. In der Branche wächst der Druck zu Kooperationen und Zusammenschlüssen, um beim Trend zu umweltfreundlicheren Motoren und dem autonomen Fahren besser aufgestellt zu sein. Der französische Hersteller Renault ist seit langem mit den japanischen Autobauern Nissan und Mitsubishi in einer Allianz verbunden. Gemeinsam verkauften sie im vergangenen Jahr 10,76 Millionen Fahrzeuge. Mit dem US-italienischen Autoriesen FCA kämen die Hersteller auf mehr als 15 Millionen. Sie würden damit deutlich Volkswagen (10,83 Millionen) überholen.