Morning Briefing : E-Autoabsatz steigt stärker als Zahl der öffentlichen Ladepunkte - Unternehmensberater erwartet starke Marktbereinigung - E-Autobauer Tesla muss mit Werbung vor Gericht
E-Autoabsatz steigt stärker als Zahl der öffentlichen Ladepunkte
Weltweit wächst die Zahl der öffentlichen Ladepunkte schneller als die Zahl der E-Autos. Die Internationale Energieagentur (IEA) meldete am Montag, dass die Zahl der öffentlichen Ladepunkte im vergangenen Jahr um 60 Prozent gestiegen ist. Das sei der größte Anstieg seit drei Jahren. Die Zahl der langsamen und schnellen Ladestationen weltweit erreichte demnach 862.118, wobei China, der weltweit größte Automarkt, einen Anteil von 60 Prozent einnahm.
Unternehmensberater erwartet starke Marktbereinigung
AlixPartners erwartet, dass es in der Autobranche vermehrt zu Übernahmen kommt. Die weltweiten Verkaufszahlen dürften dieses Jahr um 20 Millionen unter denen des Vorjahres liegen. "Als wäre ein Markt von der Größe Europas über Nacht verschwunden", steht in einer veröffentlichten Studie des Unternehmensberaters. Eine rasche Erholung sei nicht in Sicht, im Gegenteil, das könne noch Jahre dauern, so die Prognose. Die Folge sei eine Art "Darwinismus", der Stärkere geht als Gewinner der Branche hervor. Dies kann zum Beispiel durch Fusionen geschehen, andere müssen gänzlich das Feld räumen. "Nur die finanz- und innovationsstarken Hersteller und Zulieferer überstehen die bevorstehende Marktbereinigung", ist sich AlixPartners sicher.
E-Autobauer Tesla muss mit Werbung vor Gericht
Nein, Tesla schafft es nicht aus den Schlagzeilen. Im Gegenteil, das Unternehmen aus Kalifornien scheint das gar nicht vorzuhaben. Nun hat die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs in Deutschland einen Vorwurf gegen Tesla wegen "irreführender Werbung" vorgebracht. Der Elektroauto-Hersteller wirbt für das Fahrerassistenzsystem seines "Model 3" mit Aussagen wie "Autopilot inklusive" und "Volles Potenzial für autonomes Fahren". Dabei sind vollautonome Fahrfunktionen, bei denen das Auto von alleine fährt in Deutschland - und auch Österreich - noch gar nicht zugelassen. Die Wettbewerbszentrale hat Tesla deshalb vor dem Landgericht München auf Unterlassung verklagt. Noch heute Nachmittag wird der Prozess starten.