Transformation : Die betriebliche Mobilität befindet sich im Wandel
Der IT-Dienstleister Atos plant bis Ende 2024 die 5.500 Firmenfahrzeuge umfassende Gesamtflotte komplett mit Elektrofahrzeugen auszutauschen. Damit verfolgt der IT-Dienstleister in Sachen Dekarbonisierung einen ambitionierten Kurs. Bis 2028 ist dann der nächste Schritt geplant, der gesamte CO2-Ausstoß des Unternehmens soll auf null gesetzt werden. In Österreich betreibt Atos einen Fuhrpark mit rund 150 Flottenfahrzeugen – mehrheitlich Kleintransporter der Marke Renault Kangoo –, die unter anderem von Service- und Vertriebsmitarbeitern des Unternehmens genutzt werden. Die Fahrzeuge sollen im Zuge der Mobilitätstransformation auf Elektrovarianten umgestellt werden, wobei auch Fahrzeuge mit Brennstoffzelle und Wasserstoff in Frage kommen. Hier wird Atos insbesondere mit Renault und Stellantis kooperieren.
„Es gibt immer mehr Anbieter auf dem Markt, die alltagstaugliche E-Fahrzeuge anbieten“, sagt Atos Österreich CEO Johann Schachner im firmenwagen-Gespräch. „Die E-Mobilität ist wie ein Puzzlestein und die Technologie dahinter wird uns helfen, Klimaprobleme zu lösen“, betont Schachner in diesem Zusammenhang. Alternativen Antrieben sowie unterschiedlichen Mobilitätsformen gegenüber sei er persönlich aufgeschlossen. „Mit den steigenden Reichweiten wird es in Zukunft gar kein Problem mehr sein, auf einen Stromer umzusteigen“, glaubt Schachner. Auch lege es auf der Hand, dass die meisten Menschen im Berufsalltag durchschnittlich nicht mehr als höchstens 30 Kilometer zurücklegen. „Das ist auch mit einem E-Auto gut zu bewältigen“, so Schachner.
Das Auto auch mal stehen lassen
„Seit Jahren beschäftigen wir uns mit der Frage des CO2-Fußabdrucks und wie sich dieser reduzieren lässt“, erklärt Schachner dem firmenwagen-Magazin. Der CEO von Atos Österreich spannt den Bogen weit, denn es geht ihm nicht nur um den Fuhrparkbereich, der mithilfe von alternativen Antrieben CO2-ärmer werden soll und muss. Es brauche seiner Ansicht nach auch eine gesamtgesellschaftliche Verhaltensänderung hinsichtlich der Mobilität: „Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, dass es geht und viele Menschen haben jetzt verstanden, dass es auch andere Formen des Arbeitens gibt, die funktionieren", so der CEO. Aus diesem Grund will Atos Österreich seinen Mitarbeitern mehr Homeoffice-Tage anbieten.
Und das aus für das Unternehmen gutem Grund: Wird nämlich ab und zu auf das Auto verzichtet, lassen sich durch die fehlenden Fahrkilometer CO2-Emissionen einsparen, was sich wiederum auf die ökologische Gesamtbilanz des IT-Dienstleister positiv auswirkt. Zu ergänzen ist freilich, dass sich diese Form des Arbeitens für einen IT-Dienstleister ohnehin gut eignet, da viel über "Remote" erledigt werden kann. Schachner diesbezüglich: „Wichtig ist für mich, die Dinge nicht nur schwarz-weiß zu sehen, sondern in einem größeren Kontext. Ich bin überzeugt, dass flexible Arbeitsmodelle eine immer wichtigere Rolle für unsere Gesellschaft spielen werden.“
Wahl des richtigen Standorts wichtig
Ebenfalls von hoher Bedeutung ist das Thema einer vorteilhaften Standortwahl, wenn es um (neue) Mobilitätsformen geht, denn der Standort eines Unternehmens bestimmt diese immer mit. Aktuell befindet sich die österreichische Atos-Firmenzentrale in der Siemensstraße im 21. Wiener Gemeindebezirk, ein neuer Standort ist jedoch schon im Gespräch. Für den Atos Österreich CEO ist klar: Die richtige Standortwahl bringt CO2-Einsparungseffekte. Wird ein möglichst urbaner Standort gewählt, kann leichter auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen werden, außerdem wäre eine Roller- beziehungsweise E-Bike-Flotte denkbar. Gerade für eine jüngere Generation an Mitarbeitern sei das ein solches Angebot interessant, so Schachner. Ein peripherer Standort würde dagegen die Möglichkeit bieten, mehr Parkplätze mit Lademöglichkeiten zu errichten als in begrenzten urbanen Räumen. Auf all diese Aspekte wird jedenfalls besonderes Augenmerk gelegt, bevor die Entscheidung für einen neuen Standort fällt, erfahren wir von Atos.