Morning Briefing - 04.04.2019 : Daimler eröffnet erstes Werk in Russland - Bericht: Weniger Auslieferungen bei Tesla - Erneute Verhaftung von Ex-Renault-Nissan-Chef Ghosn
Daimler eröffnet erstes Werk in Russland
Der deutsche Autokonzern Daimler hat sein erstes Werk in Russland eröffnet. Wie das Unternehmen gestern mitteilte, nahmen an der Eröffnung der Fabrik nahe Moskau der russische Präsident Putin und der deutsche Wirtschaftsminister Altmaier (CDU) teil. Altmaier erklärte dem Unternehmen zufolge: „Der russische Automobilmarkt bleibt ein Schlüsselmarkt für deutsche Automobilhersteller“. Die Eröffnung sei „ein Meilenstein für das Engagement von Mercedes-Benz in Russland, aber auch für das Engagement deutscher Unternehmen in Russland insgesamt“. Altmaier war nach Moskau gereist, um für eine Wiederherstellung des Vertrauens zwischen Russland und Deutschland zu werben. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern hatten unter den EU-Sanktionen gegen Russland wegen der Annexion der Krim gelitten.
Bericht: Weniger Auslieferungen bei Tesla
Tesla hat im ersten Quartal weniger Autos des Model 3 ausgeliefert als erwartet. Der Elektroautokonzern brachte 50.900 Fahrzeuge dieses Typs zu den Kunden. Analysten hatten mit 58.900 gerechnet. Grund sei die Fokussierung auf internationale Märkte, die eine längere Lieferzeit nach sich zöge. Der Absatz aller Modelle rutschte im Vergleich zum vierten Quartal um 31 Prozent auf 63.000. Auch die Produktion ging zurück: Sie sank um 10,9 Prozent auf 77.100 Autos nach 86.555 im vorangegangen Vierteljahr. Der niedrigere Absatz und Preisanpassungen könnten das Nettoergebnis im ersten Quartal belasten, erklärte Tesla. Im Februar hatte Konzernchef Elon Musk bereits angekündigt, im ersten Quartal einen Verlust auszuweisen. Das Model 3 ist der Hoffnungsträger von Musk. Seit etwa einem Monat bietet der Konzern eine Version des Autos für 35.000 Dollar an. Zur Finanzierung des niedrigeren Preises müssten allerdings einige Tesla-Läden schließen. Stattdessen schwenke man auf den Online-Verkauf um.
Erneute Verhaftung von Ex-Renault-Nissan-Chef Ghosn
Der frühere Chef von Renault und Nissan, Carlos Ghosn, ist in Japan erneut festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft nahm den vor nicht einmal einen Monat auf Kaution freigelassenen Automanager heute Früh (Ortszeit) in Untersuchungshaft. Diesmal wirft sie ihm Missbrauch von Geldern des japanischen Autokonzerns Nissan zugunsten eines Vertriebspartners im arabischen Oman vor. Der japanische Anwalt des 65-jährigen Ghosn, Junichiro Hironaka, bezeichnete den inzwischen vierten Haftbefehl gegen Ghosn als „extrem unangemessen“. Es sei völlig unverständlich, warum Ghosn jetzt erneut festgenommen werden müsse. Das Vorgehen der Staatsanwaltschaft verglich der Staranwalt mit einer „Geiselnahme“. Ghosn hatte erst gestern eine Pressekonferenz für den 11. April angekündigt.