Morning Briefing - 22.10.2019 : Chiphersteller AMS glaubt an Einigung mit Osram - Pilotprojekt: Fünfzig VW E-Golf für Ruanda - VCÖ: Erdölimporte für Verkehr so hoch wie noch nie

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Chiphersteller AMS glaubt an Einigung mit Osram

Der um den Lichtkonzern Osram buhlende österreichische Chiphersteller AMS hat sich zuversichtlich gezeigt, dass eine Einigung auf eine Zusammenarbeit mit dem Münchner Traditionsbetrieb gelingt. “Wir erwarten eine Einigung, bevor das Übernahmeangebot startet”, sagte AMS-Chef Alexander Everke am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Die jüngsten Gespräche mit dem Osram-Management bezeichnete der Manager als konstruktiv. Vorbehaltlich der Zustimmung der deutschen Finanzaufsicht (BaFin) erwartet AMS den Beginn der neuen Angebotsfrist bis Ende Oktober. Die Österreicher waren mit einem ersten Kaufangebot für Osram gescheitert, wollen sich aber nicht geschlagen geben. Am Freitag hatte der steirische Konzern eine neue Offerte angekündigt, wobei am Preis von 4,6 Milliarden Euro nichts geändert wurde. Allerdings wurde die Mindestannahmequote auf 55 Prozent gesenkt. Zwischen beiden Seiten gab es zudem Gespräche über eine künftige Zusammenarbeit. An den erwarteten Kostensynergien durch einen Zusammenschluss von 300 Millionen hält AMS fest. AMS ist mit knapp 20 Prozent bereits größter Aktionär des Münchener Traditionskonzerns.

Pilotprojekt: Fünfzig VW E-Golf für Ruanda

VW will die E-Mobilität in Afrika mit einem Pilotprojekt voranbringen. In Ruandas Hauptstadt Kigali sollen demnächst 50 E-Golf fahren, kündigte der Geschäftsführer von Volkswagen South Africa, Thomas Schäfer, am späten Montagabend an. Die Infrastruktur werde von Siemens aufgebaut. Die Elektro-Golfs sollen zunächst nicht an Privatpersonen verkauft werden, sondern vom Volkswagen-eigenen Mobilitätsdienst genutzt werden. Schäfer kündigte zugleich für die nächsten Monate die Aufnahme neuer Produktionsstätten in Ghana und Kenia an. Mit zunächst bescheidenen Stückzahlen sollen sie eine Art "Türöffner" für den geplanten afrikanischen Binnenmarkt werden, so Schäfer. Als bisher größter Standort auf dem Kontinent gilt das Volkswagenwerk nahe der südafrikanischen Hafenstadt Port Elizabeth, wo im Vorjahr 126.463 Fahrzeuge produziert wurden. Fürs laufende Jahr erwartet Schäfer dort eine Produktion von 162.000 Fahrzeugen. Das Werk in der mit dem deutschen Bundesland Niedersachsen partnerschaftlich verbundenen Ostkap-Provinz beschäftigt rund 3.700 Mitarbeiter und baut sowohl für den Export sowie den heimischen Markt diverse Polo-Versionen. Südafrika gilt als eine Art Testmarkt für Automobil-Hersteller aus aller Welt, darunter BMW, Mercedes, Ford oder Nissan, aber auch die chinesische Beijing Automotive Industry Corporation oder der indische Tata-Konzern. Die Marke VW hat dort mittlerweile einen Marktanteil von 20 Prozent - den höchsten konzernweit.

VCÖ: Erdölimporte für Verkehr so hoch wie noch nie

Im vergangenen Jahr waren die Erdölimporte, die in den Verkehr flossen, so hoch wie nie, stellt der VCÖ fest. Seit dem Jahr 2010 musste Österreich für den Verkehrssektor Erdöl und Erdölprodukte im Wert von 51,6 Milliarden Euro importieren. Damit flossen 80 Prozent der Erdölimporte in den Verkehr, was schlecht für die Klimabilanz sei. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen zur Reduktion des Erdölverbrauchs des Verkehrs. „Der extrem hohe Erdölverbrauch heizt nicht nur den Klimawandel an, sondern verschlechtert auch massiv Österreichs Handelsbilanz. Die Abhängigkeit von Erdölimporten ist eine finanzielle und politische Hypothek“, stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest. Da ein Großteil des Erdöls aus politisch instabilen Regionen kommt, ist der Erdölpreis sehr volatil - mit negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und private Haushalte. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, um den Verkehr von Erdöl unabhängiger zu machen. Der Anteil energieeffizienter Mobilitätsformen, wie Öffentlicher Verkehr und Radverkehr, ist in Österreich deutlich zu erhöhen.