Morning Briefing : Chinesischer Automarkt konnte sich weiter erholen - Corona-Krise lässt Nachfrage nach Dienstwagen sinken - Kleinwagenbauer E.Go Mobile ist in die Insolvenz gerutscht
Chinesischer Automarkt konnte sich weiter erholen
Der Absatz stieg im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat auf Basis vorläufiger Daten um rund elf auf Prozent auf 2,28 Millionen Fahrzeuge, wie der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) am Donnerstag in Peking mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat lag das Plus demnach bei vier Prozent. Nach dem Einbruch der Verkaufszahlen Anfang des Jahres, als der Corona-Shutdown die chinesische Wirtschaft gelähmt hatte, steht für die Monate Januar bis Juni insgesamt allerdings ein Absatzminus von 17 Prozent auf 10,2 Millionen Fahrzeuge zu Buche. 2019 war er das zweite Jahr in Folge geschrumpft. So hinterließen der Zollstreit zwischen den USA und China sowie das schwächere Wirtschaftswachstum in der Volksrepublik Spuren.Der Verband CAAM misst den Absatz der Hersteller an die Händlern. Daneben gibt es noch den Verband PCA (China Passenger Car Association), der den Absatz von Pkw, SUVs, Minivans und kleineren Mehrzweckfahrzeuge an Kunden zählt.
Corona-Krise lässt Nachfrage nach Dienstwagen sinken
Während Privatkunden inzwischen sogar überraschend schnell wieder neue Autos kaufen wollen, seien Fahrzeuge für Mietwagenfirmen sowie Dienstwagen für Unternehmen und Behörden kaum loszuschlagen. Bei deutschen Herstellern wie Volkswagen ging der US-Absatz um 29 Prozent auf knapp 70.000 Fahrzeuge zurück, bei BMW um 39 Prozent auf etwas unter 51.000. Das mangelnde Interesse an Miet- und Dienstwagen bekam vor allem Hyundai besonders stark im Juni zu spüren. Im letzten Quartalsmonat sank der US-Absatz des südkoreanischen Autobauers um 22 Prozent. Doch während das Kundengeschäft um sechs Prozent wuchs, drückte ein Minus beim Verkauf von Fahrzeugflotten von 93 Prozent die Gesamtzahl nach unten. Für das ganze zweite Quartal ergibt sich mit etwa 142.000 Fahrzeugen ein Minus von knapp 24 Prozent. In einer ähnlichen Größenordnung bewegt sich mit einem Rückgang von 20 Prozent auch das Minus bei Porsche. Rund 12.200 Fahrzeuge des Sportwagen-Herstellers fanden in den USA Käufer.
Kleinwagenbauer E.Go Mobile ist in die Insolvenz gerutscht
Gestern gab das Unternehmen aus Aachen in einer Pressemitteilung bekannt Insolvenz angemeldet zu haben. Der krisengeplagte Aachener Elektroautohersteller e.Go Mobile befindet sich nun in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das Amtsgericht Aachen habe das Verfahren eröffnet und den bisherigen Vorstand sowie zwei Anwälte als operative Verantwortliche benannt. Vorerst wird die Produktion und Entwicklung für den Monat Juli ausgesetzt. Die Mitarbeiter werden in Kurzarbeit geschickt. Um den jungen E-Autobauer doch noch zu retten, werde laut Mitteilung weiter mit potenziellen nationalen sowie internationalen Investoren verhandelt. "Wir sind daher zuversichtlich, mit etwas mehr Zeit eine gute Lösung zu finden", sagte e.Go-Gründer Günther Schuh. Das Interesse am Elektrokleinwagen e.GO Life sei nach wie vor sehr groß.