Morning Briefing - 19.02.2018 : Brexit-Folge: Honda will britisches Werk Swindon schließen - Amerika stuft europäische Autos als Sicherheitsgefahr ein - ADAC Ecotest: Neue Diesel-Pkw sauberer als vorgeschrieben
Brexit-Folge: Honda will britisches Werk Swindon schließen
3500 Mitarbeiter im britischen Honda-Werk Swindon müssen um ihren Job bangen, schreibt die "Automobilwoche". Wie die britischen Fernsehsender Sky News und BBC übereinstimmend berichten, will der japanische Autobauer sein Werk dort dicht machen. Swindon ist das einzige europäische Werk von Honda. Den Sendern zufolge will Honda die Produktion nach Japan verlegen. Das europäische Hauptquartier im Bracknell, Berkshire soll aber erhalten bleiben. Honda wollte den Bericht nicht weiter kommentieren. Auch die britische Regierung hat einen Kommentar abgelehnt, so die BBC. Der Sender bezieht sich allerdings auf Aussagen des britischen Abgeordneten Justin Tomlinson. Er habe mit Honda gesprochen und das Unternehmen habe bestätigt, sich mit den Mitarbeitern beraten zu haben. Der Brexit soll nur ein Grund für die Werksschließung sein. Honda fürchte die möglichen Zölle auf Fahrzeuge, die aus Großbritannien beim Import in die Europäische Union anfallen könnten.
Amerika stuft europäische Autos als Sicherheitsgefahr ein
Das amerikanische Handelsministerium ist nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel offensichtlich zu der Einschätzung gekommen, dass europäische Autos eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten darstellen, teilte die "FAZ" mit. Das sei für Deutschland erschreckend, sagte Merkel am Samstag bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Auf der Grundlage der Einschätzung des Handelsministeriums könnte der amerikanische Präsident Donald Trump jetzt neue Sonderzölle einführen. Offiziell endet an diesem Sonntag die Frist für eine Entscheidung des Handelsministeriums darüber, ob der Import von Autos und Zulieferteilen die nationale Sicherheit des Landes beeinträchtigt. In ihrer Rede wies Merkel darauf hin, dass viele deutsche Konzerne ihre Autos in den Vereinigten Staaten bauen ließen – etwa im BMW-Werk im Bundesstaat South Carolina. „Wenn diese Autos, die in South Carolina gebaut werden, plötzlich eine Bedrohung der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten sind, dann erschreckt uns das“, sagte die Kanzlerin. Für die Haltung der amerikanischen Regierung äußerte sie Unverständnis.
ADAC Ecotest: Neue Diesel-Pkw sauberer als vorgeschrieben
Wer sich heute einen neuen Diesel-Pkw zulegt, muss sich wegen möglicher Überschreitungen der Stickoxid-Grenzwerte keine Sorgen machen: Wie der aktuelle ADAC Ecotest zeigt, erfüllen alle bisher auf der Straße gemessenen Euro 6c- und 6d-Temp-Fahrzeuge weitaus strengere Anforderungen bei den Stickoxiden (NOx) als von der EU vorgeschrieben. Im Test blieben die Autos nicht nur deutlich unter dem Toleranzwert von 168 mg/km für Diesel-Pkw, der im Straßentest (RDE-Verfahren) angewendet wird, sondern auch unter dem aktuellen Euro-6-WLTC-Grenzwert von 80 mg/km. Das Gericht der Europäischen Union EuG hatte im Dezember 2018 nach Klagen der Städte Paris, Brüssel und Madrid die von der EU-Kommission erlassenen Toleranzwerte für die Straßentests für nichtig erklärt. Thomas Burkhardt ADAC-Vizepräsident für Technik: "Unsere Messergebnisse zeigen, dass die Dieseltechnologie eine Zukunft haben kann. Sollte die EU-Kommission den Übereinstimmungsfaktor überarbeiten, dann müssen sich die Verbraucher darauf verlassen können, dass bereits gekaufte oder im Handel angebotene Euro-6d-(TEMP).