Morning Briefing - 23.10.2019 : Bosch baut Standorte weiter ab: Verbrennungsmotor im Sinkflug - Neue Behinderungen auf dem Matzleinsdorfer Platz - Sprit in Österreich in Relation zu Einkommen recht billig

© LK

Bosch baut Standorte weiter ab: Verbrennungsmotor im Sinkflug

Der weltgrößte Autozulieferer plant einen weiteren Stellenabbau in der Antriebssparte. An den Standorten für Verbrennungstechnik Stuttgart-Feuerbach und Schwieberdingen sollten 2020 und 2021 jeweils 800 Stellen von insgesamt 9.600 abgebaut werden, erklärte eine Sprecherin von Bosch heute, Dienstag. Bosch hatte den Abbau von weiteren Arbeitsplätzen im Zuge der neuen Strategie nicht ausgeschlossen. Die Arbeitsplätze sollen außerhalb der Produktion in Verwaltung, Vertrieb, Forschung und Entwicklung wegfallen. In der Produktion am Standort Feuerbach arbeiten rund 3.000 Beschäftigte. Hier sei die Auftragslage derzeit aber stabil, ergänzte die Sprecherin. Seit dem Diesel-Abgasskandal bei Volkswagen, in den auch Bosch als größter Zulieferer von Abgastechnik verwickelt war, und Fahrverboten für Selbstzünder in etlichen deutschen Städten sinkt die Nachfrage nach Diesel-Technologie. Neben Stuttgart-Feuerbach sind die Standorte Bamberg und Homburg/Saar betroffen. Dort liefen derzeit Gespräche von Management und Betriebsräten über die Beschäftigungslage. Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen, erklärte die Sprecherin.

ÖAMTC: Neue Behinderungen auf dem Matzleinsdorfer Platz

Der U-Bahnbau rund um den Matzleinsdorfer Platz wird nach Angaben des ÖAMTC in den nächsten Wochen zeitweise zu Staus führen. So wird zwischen Freitag, 25. Oktober, und Montag, 25. November, der Linksabbiegestreifen vom Äußeren Margaretengürtel Richtung 5. Bezirk/Zentrum gesperrt. Ausweichen können Verkehrsteilnehmer, die nach Margareten wollen, über Gudrun- und Laxenburger Straße, Landgut- und Kliebergasse. Für Lenker, die Richtung Zentrum unterwegs sind, gibt es die Variante über Südtiroler Platz und Favoritenstraße zu fahren. Staus werden laut ÖAMTC-Experten nicht ausbleiben. Eine Einengung des Rechtsabbiegers auf die Triester Straße von drei auf eine Spur wird von 29. Oktober bis voraussichtlich 10. November für Verzögerungen auf dem Margaretengürtel sorgen. Auch hier werden sich laut dem Autofahrerklub Verkehrsteilnehmer in Geduld üben müssen.

VCÖ: Sprit in Österreich in Relation zu Einkommen recht billig

Aus Sicht des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sind die Spritpreise in Österreich im Vergleich zur Höhe der Einkommen so niedrig, dass es keinen Anreiz gibt, weniger Auto zu fahren und so etwas für den Klimaschutz zu tun. Billiger als in Österreich ist Diesel laut einer neuen VCÖ-Analyse kaufkraftbereinigt nur in Luxemburg, Dänemark und Irland. Eurosuper ist in Österreich sogar am drittbilligsten. Der VCÖ spricht sich deshalb für eine "ökosoziale Steuerreform" mit einer CO2-Bepreisung aus. Dabei sollte ein Teil der Einnahmen als Klimabonus an die Haushalte und Unternehmen zurückbezahlt und die restlichen Einnahmen aus dem Verkehr für mehr öffentliche Verkehrsverbindungen und den Ausbau der Rad-Infrastruktur verwendet werden. Rumänien, Bulgarien und Polen sind jene EU-Staaten, wo Diesel und Benzin unter Berücksichtigung der unterschiedlichen nationalen Einkommens- und Preisniveaus am teuersten ist. Gemessen an der Kaufkraft koste Diesel in Rumänien und Bulgarien rund doppelt so viel wie in Österreich, nach Polen folgen dann Ungarn, Kroatien, die Slowakei, Litauen, Tschechien, Estland und als erstes EU15-Land Griechenland. In Italien ist Diesel so betrachtet ein Drittel teurer als in Österreich, in Frankreich und Spanien ein Fünftel, in Deutschland rund zehn Prozent teurer.