Morning Briefing - 02.07.2019 : Bezirk Wien-Neubau führt flächendeckend Tempo 30 ein - Autozulieferer Continental schließt Standort Oppenweiler - Extreme Hitze forderte Pannenhelfer heraus
Bezirk Wien-Neubau führt flächendeckend Tempo 30 ein
Im gesamten 7. Wiener Gemeindebezirk wird die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer gesenkt, das gab Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) am Sonntag per Aussendung bekannt: "Neubau ist damit der erste Bezirk Wiens, in dem eine derartig umfassende Regelung gelten wird." In der vergangenen Bezirksvertretungssitzung wurde eine diesbezügliche Initiative der Grünen, der sich die SPÖ und die Neos angeschlossen haben, mit großer Mehrheit beschlossen. Tempo 30 gilt künftig auch auf jenen Straßen, wo derzeit Tempo 50 galt, wie etwa in Abschnitten der Kirchengasse, Kaiserstraße sowie auf der Taxi- und Busspur der Burg- und Neustiftgasse. Ausnahmen werden die Begegnungszonen des Bezirks sein, die Mariahilfer Straße und die in Planung befindliche klimaangepasste Begegnungszone "Kühle Neubaugasse". Dort gilt Tempo 20. Für Reiter ist die beschlossene Temporeduktion ein "weiterer wichtiger Schritt in Richtung mehr Klimaschutz". Sie gehe mit einer "erheblichen Reduktion gesundheitserregender Schadstoffe, aber auch eine Verringerung der Lärmemissionen" einher. Das führe gerade in den engen Gassen der Neubauer Grätzel zu mehr Ruhe, besserer Luftqualität und vor allem "noch mehr Sicherheit für die Kinder in unserem Bezirk".
Autozulieferer Continental schließt Standort Oppenweiler
Medienberichten zufolge plant der Autozulieferer Continental seinen Standort in Oppenweiler (Rems-Murr-Kreis) mit rund 340 Mitarbeitern zu schließen. Das Unternehmen schreibe dort trotz zahlreicher Gegenmaßnahmen seit vielen Jahren Verluste, sagte eine Sprecherin am Montag. Zudem sei ein signifikanter Umsatzrückgang in den kommenden Jahren zu erwarten. Eine Zukunftsperspektive sei daher nicht gegeben. Die Belegschaft wurde demnach in der vergangenen Woche über die Schließung informiert. Mit dem Betriebsrat werde nun über einen Interessensausgleich und Sozialplan für die Betroffenen gesprochen, sagte die Sprecherin weiter. Einen Zeitplan für die Schließung gebe es derzeit aber noch nicht. Kritik an dem Schritt kam von der IG Metall Waiblingen. Der Entschluss bedeute, die Transformation der Zulieferindustrie gegen die Menschen zu gestalten, teilte der zuständige Gewerkschaftssekretär Christian Friedrich am Montag mit. „Dagegen werden wir uns wehren.“ An dem Standort in Oppenweiler produziert und entwickelt Continental nach eigenen Angaben Kältemittelleitungen für die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie. Das Werk wurde 1975 von der Firma Kühner gegründet und Anfang 2000 durch die Continental übernommen.
Extreme Hitze forderte Pannenhelfer heraus
Die extreme Hitzewelle, die gestern mit Temperaturen weit jenseits der 30-Grad-Marke ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat, sorgte für ein enormes Einsatzplus bei den Pannenhelfern. Für den ÖAMTC bedeutete dies etwa über 2.200 Einsätze. Das entspricht dem Autofahrerklub zufolge einem Plus von rund 20 Prozent gegenüber durchschnittlichen Tagen. "Einsatzstärkster Tag im bisherigen Sommer war der 1. Juli aber nicht. Am meisten hatten unsere Pannenfahrer mit 2.300 Einsätzen am 11. Juni zu tun", berichtet Gerhard Samek, Leiter der ÖAMTC-Pannenhilfe. "Das war der Dienstag nach Pfingsten, also ein Tag, an dem viele das Auto zum ersten Mal nach einem verlängerten Wochenende nutzen wollten." Von 1. Juni bis inklusive 1. Juli 2019 war in der Pannenhilfe des Mobilitätsclubs generell sehr viel los: Österreichweit wurden über 62.500 Einsätze absolviert, außerdem musste mehr als 25.000 Mal der Abschleppdienst des Mobilitätsclubs ausrücken. "Derartige Spitzen beobachten wir meist eher im Winter, wenn es einen sogenannten 'Eisstoß' gibt, also extrem kalt ist", weiß Samek. Im Osten Österreichs kam erschwerend hinzu, dass der Höhepunkt der Hitzewelle genau mit dem Ferienbeginn zusammengefallen ist - also jener Zeit, in der ohnehin sehr viele Menschen mit dem Auto unterwegs sind. Insgesamt erwartet Samek in den Sommermonaten bis September um die 190.000 Einsätze in ganz Österreich, im Schnitt also über 2.000 Einsatzfahrten täglich. "Im Juni haben wir diesen Durchschnittswert bereits übertroffen", so der Leiter der ÖAMTC-Pannenhilfe. In der Wiener Innenstadt bewährt sich bei den extremen Temperaturen übrigens nach wie vor die Pannenhilfe per E-Bike, die in den Sommermonaten zum Einsatz kommt. Die typischen Pannenursachen bei Hitze: Hohe Temperaturen in Kombination mit städtischem Stop-and-Go-Verkehr lassen beispielsweise häufig das Kühlsystem streiken. Probleme mit der Elektronik kommen auch häufig vor. "Aber die Batterie ist im Sommer wie im Winter der häufigste Pannengrund", erklärt der ÖAMTC-Experte.