Skurril : Tesla Roamer Prototyp sorgt für wenig Begeisterung im Netz

Tesla Roamer
© Electrek

Wenn aktuelle Fahrzeuge wieder an Einheitsbrei erinnern und sich selbst eingefleischte Autofreunde gelangweilt von den vierrädrigen Neuheiten abwenden, dann kommt es nur allzu gelegen, den Blick auf ein paar Exoten zu richten. Über die Camping-Variante eines Tesla Model S hatten wir vor Ostern berichtet. Mittlerweile sind diesbezüglich wieder neue Bilder im Netz aufgetaucht. Initiator Travis Rabenberg verkündete, einen ersten Fahrzeugprototypen seines Tesla Roamer am 17. April zu präsentieren, was dieser auch tat. Auf einer Messe im US-Bundesstaat Michigan wurde das umgebaute Model S erstmals ausgestellt.

Doch das Ergebnis muss für Tesla-Fans geradezu verstörend wirken. Aufgeladene Diskussionen und negative Kommentare spiegeln das wider. Sorgten die Entwürfe zu dem Projekt zunächst für Verwunderung und zurückhaltende Neugierde, ist nun klar geworden, dass das Ergebnis vielleicht doch nicht so „atemberaubend“ sein wird, wie im Vorfeld vielleicht gedacht. Auf „Electrek“, einer US-Website, deren Betreiber durchaus als Sympathisant des kalifornischen Elektroautobauers bezeichnet werden kann, hielt sich die Euphorie jedenfalls in Grenzen. Mehr als eine Plane am Fahrzeug, war nicht zu sehen.

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Denn ähnlich sieht der Tesla Roamer den Skizzen auf den ersten Blick nicht. Der Autor des Artikels schreibt sogar, dass es ganz so aussieht, als ob es keine der zunächst angepriesenen Funktionen tatsächlich geben würde – darunter ein ausklappbares, mit Solarpanelen, bestücktes Zeltdach. Obendrein gebe es keine Aufnahmen vom Interieur und vom Inneren der ins Fahrzeug integrierten Camperbox. Warum die Wahl auf die Fließhecklimousine Model S fiel und nicht auf das höhere SUV-artige Model X beantwortet Rabenberg in einem Interview folgendermaßen: Für das Model S gebe es viele Ersatzteile am Markt. Zudem sei die Performance ein Kriterium gewesen. Denn Rabenberg hat was besonderes im Sinn: das Aufstellen eines Geschwindigkeitsrekords mit einem Wohnmobil.

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Dafür könnte sich der kW-starke Stromer mit einem Top-Speed von bis zu 241 Stundenkilometern durchaus eignen. Starten wird der Unternehmer, Buchautor und Globusreisende mit seinem speziellen Gefährt am vierten Juli im englischen West Sussex, von wo es dann zur Weltausstellung in Dubai gehen soll. Eigenen Angaben zufolge rechnet Rabenberg mit einer Ankunft im Dezember 2020. Ein Weilchen wird er also in seinem umgebauten Tesla unterwegs sein. Rabenberg will mit seinem Roamer auch einen Road Trip durch Europa wagen. Zur Not kann er also in einem Hotel schlafen, falls das Motorhome doch nicht den gewünschten Komfort bieten sollte. Vielleicht überrascht Rabenberg bis zum Start seiner Reise auch mit einem weiteren Prototypen - wer weiß?