Digital : E-Autos: Hersteller-Apps frustrieren Besitzer
Die Unzufriedenheit zeigte sich bei einer Umfrage des US-Researchers J.D. Power. Danach nutzen 70 Prozent solche Apps bei mindestens jedem zweiten Ladevorgang, um sich einen Überblick über die gerade erreichte Reichweite zu verschaffen. Obwohl E-Autos meist zu Hause aufgeladen werden, wünschen sich die meisten von ihren Apps, dass sie auch öffentliche Ladestation anzeigen.
Oft großes Unwissen
32 Prozent derjenigen, die keine Apps benutzen, gaben als Grund an, dass sie nicht wissen, wie diese funktionieren. Dass auf E-Autos spezialisierte US-Portal "Green Car Report" vermutet, dass es an Aufklärungsarbeit der Händler fehlt. Viele verzichten auf eine App, wenn die kostenlose Testphase beendet ist.
Am besten haben der "FordPass", die Tesla-App, "MyHyundai", "Kia Access" und "Genesis Intelligent Assistant" abgeschnitten. Die Apps der US-amerikanischen E-Auto-Start-ups Rivian und Lucid fielen durch. "Bei einigen Apps kann man den Lade- und Abfahrt-Timer nicht einstellen", bemängelt Jason D. Norton von J.D. Power. Das verringere die Zufriedenheit.
Apps vielen zu langsam
"Viele sind unzufrieden mit der Funktionalität und Geschwindigkeit der Apps, die auf dem Markt sind. Hersteller müssen für eine Benutzererfahrung sorgen, die mit anderen häufig verwendeten Verbraucher-Apps übereinstimmt. Bankkunden würden wahrscheinlich nicht 60 Sekunden warten, um ihre Kontostände per App anzeigen zu lassen. Warum also sollten die Besitzer von E-Autos so lange warten, um bestätigt zu bekommen, dass die Fahrzeugtüren verschlossen sind?", fragt Norton.
Das Experten-Benchmarking erfasst Apps der wichtigsten Hersteller, die Elektrofahrzeuge in den USA und Europa verkaufen. In diesem Jahr wurden 15 Modelle in den USA und sechs in Europa evaluiert. Mehr als 1.000 Besitzer von Elektrofahrzeugen haben in den Vereinigten Staaten an der Befragung teilgenommen.