Morning Briefing : VW fokussiert sich auf Bratislava statt Türkei - Traton und Navistar haben Vertrag unterschrieben - Teslafabrik in Brandenburg kommt "ins Stocken"

VW fokussiert sich auf Bratislava statt Türkei
Der Deal mit der Türkei hat für den VW-Konzern nicht funktioniert. Stattdessen wird massiv in das Werk in Bratislava investiert. Das Branchenmagazin "Automobilwoche" sprach diesbezüglich mit VW-Chef Herbert Diess. "Wir haben entschieden, in Bratislava die Kapazitäten aufzubauen", sagte Konzernchef Diess der Zeitschrift. Zu konkreten Investitionssummen wollte sich Diess nicht äußern. Ein weiteres Werk in der Türkei oder sonst wo, ist nicht geplant. Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Krise, werde laut Diess keine Ausweitung der Produktionskapazitäten nötig. Kostennachteile sollen der Türkei aus dem geplatzten Deal nicht erwachsen, betonte der Chef, das Thema eines Werks sei aber "vom Tisch". Die Produktion von Passat und Skoda-Schwestermodell Superb soll damit nicht nach Izmir verlagert, sondern auf bestehende Produktionsstätten aufgeteilt werden.
Traton und Navistar haben Vertrag unterschrieben
Der milliardenschwere Einstieg der VW-Lkw-Holding Traton in den nordamerikanischen Nutzfahrzeugmarkt ist auf der Zielgeraden. Die Traton SE hat mit dem US-Truck- und Bushersteller Navistar einen bindenden Vertrag über einen Zusammenschluss geschlossen. Das teilten beide Unternehmen am Samstagabend in München und Lisle (US-Bundesstaat Illinois) mit. Mit der Übernahme will VW auf dem wichtigen US-amerikanischen Markt einen Fuß in die Tür bekommen und sein Geschäft mit schweren Nutzfahrzeugen stärken, um das Feld nicht allein dem dort starken Rivalen Daimler zu überlassen. VW ist mit seinen Marken MAN, Scania und Volkswagen Caminhoes e Onibus stark vor allem in Europa und Südamerika.
Teslafabrik in Brandenburg kommt "ins Stocken"
Die Bauarbeiten von US-Elektroautobauer Tesla für seine Fabrik in Grünheide bei Berlin kommen derzeit nicht so wie geplant voran. Der Grund ist eine fehlende Genehmigung des Landesumweltamts Brandenburg. Diese betrifft den Antrag auf vorzeitige Zulassung der Montage eines Teils der Lackiererei und die Rodung von 93 Hektar Wald. Die Brandenburger Landesregierung sieht allerdings momentan keine Gefahr für den Zeitplan. Die Prüfung des sechsten Antrags auf vorzeitigen Baubeginn laufe ebenso wie das Verfahren zur abschließenden Genehmigung nach dem Bundesemissionsschutzgesetz, sagte die Sprecherin des Umweltministeriums, Frauke Zelt. "Da gerät nichts ins Stocken." Bereits ab Sommer nächsten Jahres sollen in Grünheide Elektroautos vom Band rollen. Tesla-CEO Musk sucht in Zwischenzeit persönlich nach geeignetem Personal für seine neue Fabrik. Überraschend stattete er seiner Baustelle einen Besuch am Donnerstag ab und rekrutierte nebenbei Ingenieure.