Morning Briefing - 25.09.2019 : Luxusmarke Aston Martin sichert sich 150 Millionen durch Anleihen - Daimler wird in Abgasskandal umfassend zur Kasse gebeten - Automobilhersteller: Harter Brexit gefährdet die Automobilhersteller massiv
Luxusmarke Aston Martin sichert sich 150 Millionen durch Anleihen
Für den britischen Luxus-Autobauer Aston Martin dienen 150 Millionen Dollar aus Anleihen als Sicherheitspolster in einem mehr als unsicheren Handelsumfeld. Firmen-CEO Andy Palmer verwies auf den Umstand, dass diese Form der kurzfristigen Finanzierung dazu diene, Sorgen über eine ausreichende Zahlungsfähigkeit des traditionsreichen Luxuswagenbauers auszubalancieren. Der Hersteller blieb im Juli unter den erwarteten Absatzzahlen und entsprechendem Gewinn. Außerdem sei gesichert, dass das neue SUV-Modell DBX serienreif wird - unabhängig davon, welche Unsicherheiten uns entgegenstehen, so Palmer. Beim DBX, der sich aktuell in der finalen Testphase befindet, handelt es sich um das erste SUV von Aston Martin, von dem sich das Unternehmen viel erhofft. "Die nächsten Monate werden für uns äußerst wichtig sein, da wir den Antriebsstrang und das dynamisches Setup weiter verfeinern, um dazu beizutragen, diesen SUV zum aufregendsten SUV auf dem Markt zu machen", sagte Aston Martin's Chef-Ingenieur Matt Becker. Der Aston Martin DBX soll im Dezember 2019 offiziell vorgestellt werden.
Daimler wird in Abgasskandal umfassend zur Kasse gebeten
Der Stuttgarter Autokonzern Daimler muss im Zusammenhang mit manipulierten Dieselautos ein Bußgeld von 870 Millionen Euro zahlen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart verhängte die Strafe wegen der "fahrlässigen Verletzung der Aufsichtspflicht" im Zeitraum ab 2008. Daimler akzeptierte den Bescheid "im besten Unternehmensinteresse" und um "Rechtsfrieden" herzustellen, womit das Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten nun abgeschlossen ist. Daimler wird eigenen Angaben zufolge keine Rechtsmittel gegen diesen Bußgeldbescheid einlegen. Davon unberührt sind Betrugsermittlungen gegen Daimler-Verantwortliche. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, durch die Verletzung der Aufsichtspflicht seien Dieselfahrzeuge von Daimler von den Behörden zugelassen worden, "obwohl deren Ausstoß von Stickoxiden teilweise nicht den regulatorischen Anforderungen entsprach". Die Anklage stützte sich dabei auf Rückruf-Bescheide des Kraftfahrt-Bundesamts zu insgesamt rund 684.000 Fahrzeugen der Daimler AG.
Automobilhersteller: Harter Brexit gefährdet die Automobilhersteller massiv
In einer seltenen gemeinsamen Erklärung haben die europäischen Autohersteller vor den Folgen eines ungeregelten EU-Austritt Großbritanniens gewarnt. Der Autoindustrie drohe im Falle eines "No-Deal-Brexits" ein wirtschaftliches "Erdbeben", heißt es in der veröffentlichten Stellungnahme von 23 europäischen Automobilverbänden. Die Automobilindustrie in Europa würde durch zusätzliche bürokratische Hürden "erheblich" gestört werden, warnte der Chef des deutschen Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes. Großbritannien und die EU müssten deshalb alle "notwendigen Schritte" einleiten, um einen "No-Deal-Brexit zu vermeiden", erklärte Mattes. Der Chef der französischen Autolobby CCFA, Christian Peugeot, betonte, der Brexit sei "nicht nur ein britisches Problem". "Wir alle in der europäischen Automobilindustrie sind betroffen, und sogar darüber hinaus", fügte er an. Nach Angaben der Verbände ist Großbritannien Handelsziel von rund zehn Prozent der insgesamt auf dem europäischen Kontinent produzierten Fahrzeuge.