E-Mobilität : Wien Energie: E-Autos werden Strombedarf stark steigern

© Wien Energie / Johannes Zinner

Neben dem Energiebereich Wärme ist auch im Sektor Mobilität auf dem Weg zur Dekarbonisierung eine Intensivierung der Elektrifizierung notwendig. Laut einer Studie sei durch den Hochlauf der Elektromobilität dieser Sektor sogar der stärkste Treiber des zusätzlichen Strombedarfs, schreibt die Wien Energie in einer Aussendung. Der Stromendenergiebedarf für Mobilität wird 2040 bei 3,15 Terawattstunden liegen und sich damit im Vergleich zu heute versiebenfachen, heißt es.

Insbesondere diese Faktoren, aber auch der Sektor Klimatisierung, sorgen dafür, dass der Strombedarf in Österreichs Hauptstadt Wien bis 2040 um 65 Prozent auf rund 15,7 Terawattstunden steigen wird. Gleichzeitig reduziert sich die Stromproduktion im Stadtgebiet Wien aufgrund des Wegfalls von thermischen Kraftwerken und begrenzter erneuerbarer Potentiale in Wien. Der Wärmebedarf hingegen nimmt – trotz Bevölkerungswachstums – durch Effekte der Sanierung und des Klimawandels um 18 Prozent ab. Insgesamt sinkt der Endenergiebedarf Wiens bis 2040 deutlich um rund 27 Prozent.

"Der Ausbau von erneuerbarer Stromproduktion wird ein gemeinsamer Kraftakt. Das wird uns nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen – Länder, Behörden, Wirtschaft und Industrie. Wir werden jede Kilowattstunde brauchen wie einen Bissen Brot", betont Strebl. Im Wiener Stadtgebiet ist die Nutzung von Sonnenenergie die am besten geeignete Erzeugungsform. "Wien Energie ist heute schon Österreichs größter Photovoltaik-Betreiber. Mit 300 Anlagen und mehr als 80 Megawatt versorgen wir aktuell rund 35.000 Haushalte mit Sonnenstrom. Bis 2030 werden wir diese Leistung auf mindestens 600 Megawatt ausbauen."

Dekarbonisierung erfordert Milliarden-Investitionen

Laut Compass Lexecon-Studie liegen die volkswirtschaftlichen Gesamtinvestitionen für die betrachteten Maßnahmen zur Dekarbonisierung in den Sektoren Stromerzeugung, Wärme und Mobilität bis 2040 bei insgesamt 21,2 Milliarden Euro. Der größte Teil davon fällt auf den Sektor Wärme inklusive Sanierungen. Als Erfolgsfaktoren für den Umstieg nennt die Studie deshalb besonders Anreizsysteme und sozial-verträgliche Kostentragung. An solchen Rahmenbedingungen wird etwa aktuell auf europäischer Ebene im Rahmen des "Fit for 55"-Pakets gearbeitet.

Wien Energie investiert bis 2026 1,2 Milliarden Euro in den Umbau des Energiesystems, eine Klimamilliarde für Wien. Rund 400 Millionen sind dabei für den Ausbau erneuerbaren Stromproduktion reserviert. Für die Wärmewende nimmt Wien Energie ebenfalls 400 Millionen Euro in die Hand, 200 Millionen gehen in Digitalisierung, Innovation und E-Mobilität und rund 250 Millionen in Versorgungssicherheit.