VERKEHRSSICHERHEIT : Wie die Rettungsgasse künftig besser funktionieren könnte

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Die Rettungsgasse ist auf österreichischen Autobahnen seit der Einführung mit 1. Jänner 2012 verpflichtend. Allerdings funktioniert diese oftmals nicht in der Form, wie sie der Gesetzgeber angedacht hat – mit im schlimmsten Fall dramatischen Folgen. Denn wenn Einsatzfahrzeuge aufgehalten werden, führt dies zu Verzögerungen auf dem Weg zum Unfallort. Experten gehen davon aus, dass die Überlebensrate von Verkehrsopfern sogar um bis zu 40 Prozent verbessert werden kann, wenn sie nur vier Minuten früher behandelt werden.

Gemeinsam mit dem Mobilfunkanbieter Vodafone testet Ford nun eine vernetzte Fahrzeugtechnologie, die den Fahrer auf einen vorausliegenden Unfall aufmerksam machen soll. Darüber hinaus kann das System frühzeitig davor warnen, dass sich Einsatzfahrzeuge nähern – und die Nutzung der richtigen Straßenseite empfehlen, um eine Behinderung von Rettungsfahrzeugen zu vermeiden.

Das System soll die Bildung einer Rettungsgasse erleichtern, damit Feuerwehrfahrzeuge, Krankenwagen und Polizeiautos schneller an ihr Ziel gelangen. Die Tests erfolgen im Rahmen von KoMoD (Kooperative Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf), einem 15-Millionen-Euro-Projekt für die praktische Erprobung neuer Connected-Car-Technologien und des automatisierten Fahrens.

Neue Rettungsfahrzeug-Warnfunktion

Die neue Technologie soll die Rettungsfahrzeug-Warnfunktion ergänzen, die Ford ebenfalls im Rahmen von KoMoD testet. Dabei werden Signale aus dem Krankenwagen, Feuerwehrfahrzeug oder Polizeiauto an Autofahrer in der nahen Umgebung gesendet, damit diese wissen, wie weit das Einsatzfahrzeug jeweils entfernt ist. Das kann vor allem in urbanen Gebieten nützlich sein, zum Beispiel an einer Kreuzung, an der es für Autofahrer manchmal schwierig sein kann, das Geräusch der Sirene korrekt zu verorten.

„Die digitale Revolution bringt neue Möglichkeiten hervor, die dazu beitragen können, Leben auf unseren Straßen zu retten“, sagte Hannes Ametsreiter, Geschäftsführer von Vodafone Germany. „Wenn Autos miteinander kommunizieren, erhalten Rettungsteams spürbare Zeitvorteile auf ihrem Weg zur Unfallstelle, denn in solchen Situationen zählt jede Sekunde.“

Ford wird bei KoMoD auch weitere Technologien testen, die Potenzial für die Verwendung im Bereich vernetzter Fahrzeuge bieten. So nutzt etwa das „Traffic Light Assistance System“ bestimmte Ampel-Informationen zur Verbesserung von Sicherheit und Verkehrsfluss. Und die Testversion eines Baustellen-Informationssystems warnt Fahrer vor temporären Geschwindigkeitsbegrenzungen, langsamen Baufahrzeugen oder Fahrbahn-Sperrungen.

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