Straßennetz : Trassenführung für Bodensee-Schnellstraße festgelegt
Die Straßenbaugesellschaft Asfinag hat sich in der Frage der Trassenführung der umstrittenen Bodensee-Schnellstraße (S18) festgelegt. Die Gesellschaft sprach sich für eine Umfahrung von Lustenau (CP-Variante) aus. Die CP-Variante habe als einzige der beiden untersuchten Optionen die Chance auf rechtliche Genehmigungsfähigkeit, hieß es. Die Kosten wurden mit 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro beziffert. Land und Wirtschaft begrüßten die Entscheidung, in Lustenau war die Ernüchterung groß.
Es ist eine Verbindung, über die in Vorarlberg seit Jahrzehnten diskutiert und gestritten wird. Befürworter und Gegner stehen einander anscheinend unversöhnlich gegenüber, auch deshalb, weil die Straße die letzte im unteren Vorarlberger Rheintal erhalten gebliebene Ried-Landschaft berührt. Die zuletzt angestrebte, "alte" Variante der S18 war 2006 vom Verfassungsgerichtshof zu Fall gebracht worden.
Seitdem wurde nach einer Alternative gesucht. Als Optionen blieben übrig: eine 7,5 Kilometer lange Ried-querende Straße samt Untertunnelung eines Natura 2000-Schutzgebiets (Variante Z) sowie eine 8,6 Kilometer lange Ostumfahrung von Lustenau (Variante CP). Das Land hatte sich in einem Regierungsbeschluss vor fast genau neun Jahren für die Z-Variante ausgesprochen.
"Im Zuge der Expertenuntersuchungen kristallisierte sich eindeutig heraus, dass die CP-Variante die geringsten Auswirkungen auf Natur, Ökologie und Schutzgebiete hat", hieß es in der Information der Asfinag. Bei der Verkehrsentlastung würden beiden Varianten eine hohe Wirksamkeit beim überregionalen Verkehr erzielen, hinsichtlich der Entlastungswirkung beim regionalen Verkehr auf dem niederrangigen Straßennetz biete die Variante CP sogar Vorteile. In den nächsten Planungsschritten werde die Asfinag nun die CP-Variante weiterverfolgen.
Ein Datum für einen möglichen Baubeginn wurde am Mittwoch nicht genannt. Vor einem Jahr hatte die Asfinag festgestellt, dass im besten Fall 2025 mit der Errichtung der S18 begonnen werden könnte. Realistischer erscheint allerdings - wie in der Vergangenheit - das Szenario zahlreicher Einsprüche und Gerichtsverfahren, die wahrscheinlich bis in die letzte Instanz gehen werden.