Morning Briefing - 19.10.2018 : Tesla macht sich mit Gigafactory in Shanghai breit - Renault interessiert sich für den Ausbau intelligenter Stromnetze - ZF steigt bei Entwicklungsdienstleister ASAP ein

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Tesla macht sich mit Gigafactory in Shanghai breit

Den Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China zum Trotz treibt der US-Elektroautobauer Tesla seine Pläne für eine Gigafactory außerhalb der USA weiter voran. Man habe sich über ein so genanntes "Land transfer agreement" 84 Hektar Land in Shanghai gesichert, teilte Tesla am Mittwoch mit. Tesla hatte seine Pläne zum Bau einer Gigafactory in Shanghai bereits im Juli bekannt gegeben - nur wenige Wochen, nachdem die chinesische Regierung ausländischen Autobauern erlaubt hatte, Produktions- und Vertriebsstätten in China auch ohne Beteiligung einheimischer Hersteller hochzuziehen. Nach Fertigstellung sollen dort 500.000 Fahrzeuge pro Jahr produziert werden. Es wäre die erste Gigafactory außerhalb der USA - die erste Gigafactory hat Tesla in Nevada errichtet. Auch in Europa buhlen mehrere Länder um den Zuschlag Teslas für eine Auto- und Batteriezellenfabrik. Tesla's Gigafactory in China soll zwei Milliarden Euro kosten.

Renault interessiert sich für den Ausbau intelligenter Stromnetze

Renault hat mit den Energiekonzernen EDF und ENEL sowie dem Öl- und Gaskonzern Total eine Kooperation vereinbart, um den Ausbau intelligenter Stromnetze und der Elektromobilität zu beschleunigen. Renault will mit den drei neuen Kooperationen die europaweite Ladeinfrastruktur verbessern, Ladeprozesse vereinfachen sowie Elektromobilität für größere Käuferkreise erschwinglicher machen. Gemeinsam mit EDF entwickelt Renault neue Verbraucherangebote für die Energieversorgung und intelligente Ladeinfrastruktur für seine Elektrofahrzeuge. Darüber hinaus wollen die Partner das „Smart Island“-Konzept weiter vorantreiben. Ziel ist es, in französischen Überseeterritorien und Departements sowie auf Korsika eine intelligente Energieinfrastruktur für E-Fahrzeuge zu schaffen. Vergleichbare Projekte hat Renault bereits auf der bretonischen Insel Belle-Île-en-Mer sowie dem portugiesischen Madeira erfolgreich gestartet. Auch mit Enel will Renault den Ausbau intelligenter Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge vorantreiben: In Österreich umfasst sie ein Schnellladenetz für Italien und Österreich sowie neue digitale Anwendungen wie den Z.E. Pass für den kundenfreundlichen Zugang zu Ladepunkten.

ZF steigt bei Entwicklungsdienstleister ASAP ein

Die Zahnradfabrik Friedrichshafen übernimmt 35 Prozent der ASAP Gruppe, einem Unternehmen mit Fokus auf E-Mobilität, autonomes Fahren und Vernetzung. "Mit der Beteiligung gewinnen wir Zugang zu personellen Ressourcen eines hervorragenden Engineering-Dienstleisters mit reichlich Branchenerfahrung und besonderer Expertise bei Testing und Validierung", erklärt Torsten Gollewski, Geschäftsführer der Zukunft Ventures GmbH und Leiter der Vorentwicklung des ZF-Konzerns. Durch den Aufbau von strategischen Partnerschaften und Unternehmensbeteiligungen, gebündelt unter dem Dach der Zukunft Ventures GmbH, konnte ZF in den vergangenen Jahren die Entwicklungskapazitäten im Bereich autonomes Fahren deutlich ausbauen. Auch die jetzt vereinbarte Beteiligung folgt der ZF-Strategie, die Bereiche Elektromobilität und autonomes Fahren im Konzern deutlich zu stärken und um Software- und Validierungsthemen zu erweitern. Allein in diese beiden Bereiche, hatte der ZF-Vorstandsvorsitzende Wolf-Henning Scheider erst kürzlich auf der Branchenmesse IAA Nutzfahrzeuge angekündigt, wird ZF in den nächsten fünf Jahren rund zwölf Milliarden Euro investieren. Über den Wert der 35-Prozent-Beteiligung von ZF an ASAP haben die Partner Stillschweigen vereinbart.