Wirtschaft : Schaeffler schuf Voraussetzung für Kapitalerhöhung

© Schaeffler

Die Hauptversammlung beschloss, die Ausgabe von bis zu 200 Millionen Stück neuer Aktien zu ermöglichen. Die Stimmrechte bei Schaeffler liegen allesamt bei der Familie Schaeffler. Es gebe derzeit keine konkreten Übernahmeziele, sagte Familiengesellschafter Georg Schaeffler. Es gehe lediglich um Optionen und Flexibilität. Schaeffler steckt inmitten eines tief greifenden Transformationsprozesses. Dieser soll mit Investitionen vorangetrieben werden.

Proteste an Standorten in Deutschland

Die Gewerkschaft IG Metall kündigte für diese Woche einen Protesttag an den deutschen Schaeffler-Standorten an. "Standortschließungen und Verlagerungen an Billigstandorte werden wir nicht hinnehmen", erklärte der bayerische Bezirksleiter der Gewerkschaft, Johann Horn. "Betriebsbedingte Kündigungen müssen ausgeschlossen sein." Er warf dem Vorstand vor, die Krise zu nutzen, um den Profit zu steigern. "Wir erwarten, dass Schaeffler Verantwortung übernimmt und Beschäftigung sichert", etwa durch Arbeitszeitverkürzung und Kurzarbeit.

Zuletzt war das Unternehmen mit Plänen in die Schlagzeilen geraten, bis 2022 vor allem an deutschen Standorten rund 4.400 seiner weltweit mehr als 80.000 Stellen abzubauen, um das Unternehmen krisenfester zu machen. Am Mittwoch wollen Schaeffler-Mitarbeiter in ganz Deutschland gegen die Pläne protestieren.

Vorstandschef Rosenfeld sagte, die Corona-Krise sei nicht der Auslöser des Strukturwandels, "aber sie beschleunigt und verstärkt diesen Wandel". Die Autoindustrie werde erst 2024 wieder auf dem Niveau von 2019 sein. Wegen der Pandemie hatte Schaeffler die Präsentation seiner finanziellen Ziele für die nächsten vier Jahre im Frühjahr verschoben. Nun wird aus der "Roadmap 2024" eine "Roadmap 2025". Sie soll noch in diesem Jahr vorgestellt werden, wie Rosenfeld sagte.

(Red./Nachrichtenagenturen)