Fahrsicherheit : Rückspiegel taugt nicht als Garderobenhaken

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Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. So ist aktuell die Corona-Maske „vor aller Munde“, obwohl die Maskenpflicht drastisch zurückgefahren wurde. Viele bewahren deshalb mindestens ein Exemplar im Fahrzeug auf. Aber: Bitte nicht an den Rückspiegel hängen, warnen die Dekra-Experten. Die Sache ist recht einfach: Bereits kleinere Spiegelanhänger sind gefährlich und Bewegungen am Rand des Blickfelds werden schlechter wahrgenommen. Besser ist dagegen, die Mund-Nasen-Schutzmaske in einem der Staufächer aufzubewahren.

„Schon vergleichsweise kleine Spiegelanhänger wie Schlüsselbänder, Duftbäume oder dergleichen sind aus unserer Sicht gefährlich“, so Peter Rücker, Leiter der Dekra-Unfallforschung. „Das gilt für die Mund-Nasen-Schutzmaske mit ihrer relativ großen Fläche umso mehr.“ Das Problem ist dabei nicht allein, dass das Sichtfeld des Fahrers eingeschränkt wird – besonders beim Rechtsabbiegen. Hinzu kommt, dass Anhänger am Innenspiegel ihn auch ablenken. "Die Folge davon ist, dass man Bewegungen außerhalb des Fahrzeugs, etwa von Radfahrern oder Fußgängern am rechten Fahrbahnrand, erst viel später wahrnimmt.“, so der Experte. So kann es zu schweren Unfällen kommen, die vermeidbar gewesen wären.

„Die Maske dient ja dem Schutz der Mitmenschen. Wer sie unbedacht am Rückspiegel aufbewahrt, bewirkt das Gegenteil: Er gefährdet andere Verkehrsteilnehmer“, so Rücker.Seine Empfehlung ist klar: „Bewahren Sie Ihre Corona-Maske im Auto in einem der Staufächer auf. Die meisten Fahrzeugmodelle bieten davon reichlich. Der Rückspiegel jedenfalls taugt nicht als Garderobenhaken.“