Morning Briefing : Mehr Auto-Exporte aus Deutschland im Vorjahr - VW Elektroauto ID.4 soll möglichst rasch folgen - MAN-Steyr-Produktion wird nach Polen und Türkei verlegt

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Mehr Auto-Exporte aus Deutschland im Vorjahr

Der Außenhandel mit Elektrofahrzeugen ist im vergangenen Jahr in Deutschland deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, wurden 99.000 neue Elektrofahrzeuge exportiert. Das entspricht einem Plus von 72 Prozent im Vergleich zum Jahr 2018. Der Import von neuen Elektrofahrzeugen stieg demnach um 39 Prozent von 43.500 im Jahr 2018 auf 60.400 im Jahr 2019. Zu den gehandelten E-Fahrzeugen zählten neben E-Autos unter anderem auch Quads mit Elektromotor und elektrische Kabinenroller. Die Auswirkungen der Corona-Krise bremsten die Ausfuhren im ersten Halbjahr 2020 den Angaben zufolge allerdings stark. Von Januar bis Juni wurden demnach 41.300 neue Elektrofahrzeuge exportiert, im Vorjahreszeitraum waren es 52.200 Fahrzeuge. Die meisten Neufahrzeuge wurden dabei nach Norwegen geliefert.

VW Elektroauto ID.4 soll möglichst rasch kommen

Der elektrische Hoffnungsträger der Marke VW, der "ID.3" ist bei den ersten Kunden angekommen. Nun will VW auch das Anschlussmodell ID.4 so rasch wie möglich an den Start bringen. Der kompakte SUV ist der nächste Vertreter einer Reihe, die den Konzern in den kommenden Jahren neu ausrichten soll. E-Mobilitäts-Vorstand Thomas Ulbrich und VW-Kernmarken-Chef Ralf Brandstätter wollen am Donnerstag weitere Details zu den Plänen sowie zur Strategie hinter dem ID.4 erklären. Beim ID.4 ist die offizielle Vorstellung noch für den September geplant. Im vierten Quartal soll dann der Marktstart sein - es könnte möglicherweise auch Anfang 2021 werden, ist aus Konzernkreisen zu hören. Volkswagen will das Modell in Europa, China und später auch in Nordamerika bauen und verkaufen.

MAN-Steyr-Produktion wird nach Polen und Türkei verlegt

Nach der dramatischen Meldung über die geplante Werksschließung in Steyr bis Ende 2023, scheint nun klar zu sein, wohin Großteile der Produktion verlegt werden. In Länder, wo die Lohnkosten geringer sind als in Österreich: nämlich Polen und die Türkei. Dies sei für die 2.300 Beschäftigten "ein Schlag ins Gesicht". Die beabsichtigte Werksschließung in Steyr gehört zu einem Mega-Sparprogramm, das den Abbau von insgesamt 9.500 Stellen vorsieht. Anhand der Detailpläne, die dem MAN-Betriebsratschef Erich Schwarz nun vorliegen, sei aber auch weltweit die Schließung von knapp 50 Service-Niederlassungen für Lkw vorgesehen. Dies hieße, zusätzlich zu den 9.500 Beschäftigten würden noch 1.300 weitere ihren Arbeitsplatz verlieren.