E-Mobilität : Hoher Infrastrukturaufwand – keine Stromengpässe zu erwarten

© Bosch

Demnach gegen die Studienautoren davon aus, dass bis 2030 der Anteil der neuzugelassenen batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV) im Pkw-Segment auf 26 % und bei den leichten Nutzfahrzeugen (LCV) auf 16 % steigt. Umgelegt auf den kompletten Fahrzeugbestand bedeutet das einen BEV-Anteil bei Pkw von 11 % und bei leichten Nutzfahrzeugen von 6,5 %. In Einheiten sind das 590.000 vollelektrisch angetriebene Pkw und 33.000 leichte Nutzfahrzeuge.

Um diese Fahrzeuge zu laden, werden laut der Studie bis 2030 österreichweit 857.000 Ladestellen benötigt, 154.000 davon in Wien. Die Errichtungskosten werden dafür auf rund 6,1 Mrd. Euro geschätzt, davon 2,1 Mrd. Euro für Wien.

In der Untersuchung wurde auch der zusätzliche elektrische Leistungs- und Energiebedarf erhoben. In der Analyse des Mobilitätsverhaltens der österreichischen Pkw-Nutzer zeigt sich, dass 94 % der Fahrten kürzer als 50 Kilometer sind. Somit geht die Studie beim Energieverbrauch im Jahresmittel inklusive Ladeverluste beim Pkw von 25,6 kWh pro 100 km und beim leichten Nutzfahrzeug von 55 kWh pro 100 km aus. Daraus resultiert für das Jahr 2030 ein zusätzlicher Energiebedarf von 2,2 TWh, was 3,2 % des derzeitigen Energiebedarfs entspricht.

Die Spitzenleistung, die von ladenden BEV benötigt wird, liegt bei 11 % des derzeitigen Leistungsbedarfs und beträgt rund 1,1 GW. „Der zusätzliche Aufwand in der Energieversorgung bis 2030 ist daher aufgrund der noch niedrigen Anzahl an E-Fahrzeugen gering“, konkludiert die Studie. „Für typische lokale Verteilernetze sind bis 2030 keine Probleme durch das Laden batterieelektrischer Fahrzeuge zu erwarten.“