Wirtschaft : Forderung der AK Wien: Kilometergeld erhöhen, Mineralölsteuer senken

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Fritz Pöltl von der AK Wien kritisiert: "Da werden die Arbeitnehmerinnen und die Arbeitnehmer, die auf ihr Auto angewiesen sind, oder es sogar als Betriebsmittel für ihr Unternehmen bereitstellen müssen, einfach über den Tisch gezogen. Zur Freude der Finanz, die ja am Benzinpreis kräftig mitnaschen darf und inklusive der Mehrwertsteuer dabei sogar der Hauptverdiener ist."

Superbenzin kostet zur Zeit bei Discont-Tankstellen 1,398 Euro, bei Markenanbietern durchschnittlich 1,609 Euro und auf Autobahntankstellen bisweilen sogar über 1,655 Euro. Wobei der Anteil der Mineralölsteuer schon vor der jetzigen Preisexplosion zwischen 0,482 und 0,515 Euro pro Liter lag, moniert Pöltl: "Der Staat schneidet also bei jedem Liter Treibstoff rund als ein Drittel mit. Dazu kommt noch die Mehrtwertsteuer"

Das amtliche Kilometergeld, das Autofahrern liege seit 14 Jahren unverändert bei 0,42 Euro pro Kilometer, so Pöltl. Damals kostete der Sprit übrigens knapp über einen Euro. "Der heutige Preis ist für die betroffenen Berufspendler nicht mehr kostendeckend", weiß Pöltl. Dank dramatisch steigenden Auto-Neupreisen und explodierenden Reparaturkosten (die Mechanikerstunde kostet um die 120 Euro) sowie den seit der Festlegung des amtlichen Kilometergeldes jeweils voll mit den Inflationsraten gestiegenen Maut-, Parkpickerl- und Kurzparkkosten ist Autofahren, laut Pöltl, längst zum Verlustgeschäft geworden.

Erhöhung um mehr als 15 Prozent

Laut ÖAMTC hätte das amtliche Kilometergeld schon seit 2017 um mindestens 15 Prozent mehr ausmachen müssen, zitiert Pöltl. Weil die Spritpreise in den vergangenen zwölf Monaten aber noch einmal explodiert sind, liegt nun ein dringender Handlungsbedarf vor. Besonders auch, weil schon die nächsten Erhöhungen drohen, betont Pöltl. Mit März 2022 wird ganz Wien zur Kurzparkzone und die Preise für das Parkpickerl erhöhen sich von 90 auf 120 Euro plus jeweils 50 Euro Bearbeitungsgebühr.

Dazu komme die Ausweitung der Gebührenpflicht auf 22 Uhr in den Außenbezirken. "Und das alles sollen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer berappen. Klimaschutz nur auf dem Rücken der Berufstätigen und auf Kosten der Familien dieser Menschen. Das geht für uns überhaupt nicht", merkt Fritz Pöltl kritisch an.