WIENER MOTORENSYMPOSIUM : Experten pochen auf Technologieneutralität

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Audi-Vorstandsvorsitzender Markus Duesmann ortet einen dramatischen Wandel in der Automobilindustrie, vor allem bei den Antriebsformen. Dem Trend zur E-Mobilität trägt der Autobauer damit Rechnung, dass über die Hälfte der 2021 vom ihm vorgestellten Fahrzeuge über einen elektrifizierten Antrieb verfügen. Viel Potenzial erwartet sich Markus Duesmann auch von der gemeinsam mit Porsche entwickelten Premium Platform Electric (PPE) – bis zu sieben Millionen Fahrzeuge mit PPE sollen bis 2030 verkauft werden.

Das erste Fahrzeug auf PPE-Basis soll der Audi Q6 e-tron sein, der 2022 vorgestellt wird. Auch für die kommenden Jahre erwartet der Audi-Chef einen Anteil von mindestens 50 % an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor: „Die Brennstoffzelle wird in dieser Dekade noch keine große Rolle spielen“, glaubt Markus Duesmann. Allerdings sieht er den Siegeszug der rein batterieelektrisch betriebenen Fahrzeuge ungebrochen – vor allem in den 2030er-Jahren werden sich diese noch stärker durchsetzen.

„Faire Mobilität für alle“

„Bosch verfolgt faire Mobilität für alle“, brachte es Stefan Hartung, Mitglied im Managementboard von Bosch, auf den Punkt. Die Technologie-Neutralität sei wesentlich, um die Klimaziele zu erreichen, und dabei müssten auch ökologische, ökonomische und soziale Faktoren berücksichtigt werden. „Bosch hat mehr als 15 Jahre Erfahrung in der E-Mobilität, in diesem Gebiet wollen wir Marktführer sein“, erläutert der Bosch-Manager, der sich für ein Nebeneinander aller möglichen Antriebsformen ausspricht. Besonders in die synthetischen Treibstoffe setzt er große Hoffnungen, könnte durch diese – regenerativ gewonnen – vor allem der Fahrzeugbestand nachhaltig ökologisiert werden.

Wasserstoff als Schlüsseltechnologie zur Erreichung der Klimaneutralität steht für Uwe Wagner, Technischer Leiter bei der Schaeffler AG, im Fokus. Noch immer müssten die Firmen bei allen neuen Antriebsformen tief in die Tasche greifen, aber natürlich müssten damit auch schwarze Zahlen geschrieben werden. „Der ‚crossing point‘, um mit BEV Geld zu machen, ist nahe. Wir sind in den vergangenen Jahren stark in Vorleistung gegangen, sind aber optimistisch, dass das Geld zeitnah zurückfließt.“

Einzelne Technologieträger gegeneinander auszuspielen, davon hält Stefan Hartung wenig. „Ja, die Herstellung von E-Fuels bedeutet einen weitaus größeren Energieeinsatz als beispielsweise bei rein batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen.“ Die nahende neue Abgasnorm Euro7 erachtet er für notwendig, allerdings dürfe damit die Industrie nicht überfordert werden.