Morning Briefing - 21.01.2018 : Ex-Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn bittet um Fußfessel - VW-Aufsichtsrat: Elektroautos könnten für viele unerschwinglich sein - 600 Autobesitzer schließen sich Klage gegen Mercedes-Bank an

Ex-Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn bittet um Fußfessel

Läuft der inhaftierte ehemalige Chef der Renault-Nissan-Allianz, Carlos Ghosn, bald mit elektronischer Fußfessel herum? Eine entsprechende Bitte soll dieser vor einem Tokioter Gericht vorgebracht haben, um seine Freilassung auf Kaution zu unterstützen, wie „Reuters“ berichtet. Ghosn soll ebenfalls angeboten haben, in Tokio zu bleiben und in einer Mietwohnung zu verweilen. Ein neuer Gerichtstermin für die Kautionsanhörung ist für heute Montag angesetzt, nachdem ein früheres Ansuchen abgelehnt worden war. Das Fluchtrisiko ist bei Ghosn zu hoch, so die Begründung. Seine Freilassung aus der Haft würde aber auch dazu führen, dass er sich öfter mit seinen Anwälten treffen könnte und sich selbst vor dem Renault-Gremium verteidigen könnte. Ghosn war Ende vergangenen Jahres festgenommen worden. Ihm wird Veruntreuung von Firmengeldern vorgeworfen.

VW-Aufsichtsrat: Elektroautos könnten für viele unerschwinglich sein

Es klingt wie eine Hiobsbotschaft, die der VW-Aufsichtsratvorsitzende Hans Dieter Poetsch am Sonntag in einem Interview verkündete, aber die Bestrebungen in Richtung E-Mobilität werden Fahrzeuge signifikant teurer machen. Das würde bedeuten, dass sich Menschen mit niedrigen Einkommen in Zukunft keine Autos mehr leisten können, so Pötsch. „Das jetzige Preisniveau wird jedenfalls so nicht halten, wenn diese Autos mit Elektromotoren ausgestattet werden“, sagte er gegenüber der „Welt am Sonntag“. Der erste als reiner Elektro-Pkw entworfene VW, das Modell „I.D.“, werde ab 30.000 Euro erhältlich sein, kündigte Pötsch an. Künftig werde sich die Frage stellen, ob sich Menschen mit niedrigem Einkommen noch ein eigenes Auto leisten können, sagte Pötsch. Dies sei bei der Festlegung neuer CO2-Grenzwerte in den Hintergrund geraten.

600 Autobesitzer schließen sich Klage gegen Mercedes-Bank an

Der Musterklage gegen Kreditverträge der Mercedes-Benz-Bank haben sich rund 600 Autobesitzer angeschlossen. In dem Verfahren, das am Freitag in Stuttgart begann, wollen sie erreichen, dass die Widerrufsregeln in den Verträgen der Bank für ungültig erklärt werden. Damit wären längst abgelaufene Fristen hinfällig und die Kläger und womöglich auch tausende andere Autobesitzer hoffen, dann ihre kreditfinanzierten Fahrzeuge ohne größere Wertverluste zurückgeben zu können. Die Richter am Oberlandesgericht (OLG) befassen sich nun zum ersten Mal überhaupt mit einer solchen Musterfeststellungsklage, die erst seit vergangenem November möglich ist. Verbraucherschützer können damit stellvertretend für viele Betroffene gegen Unternehmen klagen.