Morning Briefing - 19.06.2019 : Deutscher Verkehrsminister kündigt Mautvertrag mit Kapsch - VW will Softwareentwicklung bündeln und ausbauen - Gmünder Ampel wurde mit System für Sehbehinderte ausgestattet

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Deutscher Verkehrsminister kündigt Mautvertrag mit Kapsch

Nachdem die geplante deutsche Pkw-Maut vom Tisch ist, wird der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zwei bereits geschlossene Verträge mit den Betreibern für die vorgesehene Erhebung und die Kontrolle der Nutzungsgebühr kündigen. Kapsch TrafficCom wurde heute informiert, dass beide Verträge in Zusammenhang mit der Pkw-Maut vom Kunden mit Wirkung zum 30. September 2019 gekündigt wurden. Das deutsche Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur als zuständige Vergabestelle beauftragte am 30. Dezember 2018 ein gemeinsames Konsortium aus Kapsch TrafficCom und der oeticket-Mutter CTS Eventim mit der Erhebung der deutschen Infrastrukturabgabe ("Pkw-Maut"). Laut Kapsch enthalten die Verträge aber Schutzbestimmungen, die Vermögensschäden für die Betreibergesellschaft und ihre Gesellschafter vorbeugen sollen. Dies gilt auch für den Fall, dass die Infrastrukturabgabe nicht eingeführt werden sollte. "Wir erwarten, dass er umgehend offenlegt, wie viel Steuergelder genau verloren sind und wie viele Strafzahlungen der Bundesregierung jetzt drohen", sagte Bundestags-Fraktionschef Anton Hofreiter der deutschen Nachrichtenagentur.

VW will Softwareentwicklung bündeln und ausbauen

Volkswagen will seine Software-Kompetenzen bündeln und ausbauen. In der neuen Einheit “Car.Software” sollen bis 2025 mehr als 5000 Digital-Experten zusammengefasst werden, kündigte VW am Dienstag an. Im Zuge des steigenden Softwareanteils in den Fahrzeugen solle bis 2025 zudem der Eigenanteil der Software auf mindestens 60 Prozent von derzeit unter zehn Prozent ausgebaut werden. Derzeit sind allein in den Autos der Marke Volkswagen bis zu 70 Steuergeräte mit Betriebssoftware von 200 unterschiedlichen Zulieferern integriert. “Wir sind Plattform-Profis in der Hardware und übertragen diese Kompetenz nun auf die Softwareentwicklung”, erklärte Vorstandsmitglied Christian Senger. “Wir werden Software mit einheitlichen Basisfunktionen für alle Konzernmarken entwickeln und können damit die Komplexität enorm reduzieren.” Das erste Auto, das auf der neuen Software-Plattform basieren werde, sei das Elektro-Serienmodell ID.3, das 2019 auf der IAA vorgestellt werden soll.

Gmünder Ampel wurde mit System für Sehbehinderte ausgestattet

Über Initiative eines Sehbehinderten, welcher jeden Tag den nördlichen Fußgängerübergang an der L 62 des Kreuzungsbereiches (Bahnhof Straße) in der niederösterreichischen Stadt Gmünd quert, wurde nun die bestehende Verkehrslichtsignalanlage mit einem Blindenakustiksignalgeber ausgestattet. Wenn eine sehbehinderte oder blinde Person die Fahrbahn queren möchte, muss ein Fußgängertableau betätigt werden, welches mit gesonderten Anmeldesensoren ausgestattet ist. An der Unterseite der Fußgeheranmeldevorrichtung ist ein Vibrationspfeil zur tastbaren Anzeige der Grünphase und der damit freigegebenen Gehrichtung eingebaut. Hier kann der sehbehinderte Fußgänger die Freigabe (Grün für Fußgänger) ertasten. Wenn das Fußgängergrünlicht erscheint, wird gleichzeitig für die sehbehinderte oder blinde Person ein Geräusch hörbar, welches die Freigabe des Schutzweges zusätzlich zum optischen Signal auch akustisch vermittelt.