Morning Briefing : Coronavirus: Toyota macht jetzt auch dicht - Corona-Krise wird auch bei Hella spürbar - GM und Ford prüfen Herstellung von Medizin-Produkten

Coronavirus: Toyota macht jetzt auch dicht

Nach Volkswagen, Daimler und BMW setzt auch Toyota die Produktion in Europa bis auf weiteres aus. Angesichts der rasanten Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie in einigen europäischen Ländern und den damit verbundenen Maßnahmen der Behörden zu deren Eindämmung seien die Absatzaussichten ungewiss, teilte die Europazentrale des japanischen Autobauers am Mittwoch in Brüssel mit. Toyota habe daher entschieden, die Fertigung in seinen Fahrzeug- und Motorenwerken schrittweise herunterzufahren. Betroffen seien Standorte in Frankreich, Großbritannien, Polen, der Tschechischen Republik und der Türkei. Toyota begründete den Schritt sowohl mit den Folgen der Pandemie auf die Teileversorgung der Fabriken und zunehmenden Problemen in der Logistik als auch mit dem Gesundheitsschutz für die Mitarbeiter. Die Versorgung mit Ersatzteilen für Kundenfahrzeuge solle aufrechterhalten bleiben. Neue Fahrzeugprojekte würden mit dem nötigsten Personal ebenfalls weitergeführt.

Corona-Krise wird auch bei Hella spürbar

Der Autozulieferer Hella reagiert mit Kurzarbeit auf die Corona-Krise und stellt seine Prognose infrage. Die zunehmende Anzahl von Produktionsstilllegungen der Autobauer zwinge Hella zu diesem Schritt, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Auch die vorübergehende Schließung eigener Produktionsstätten stünde notfalls auf dem Plan. Infolge der Pandemie erwarte der Vorstand zudem, dass die Umsatzprognose von 6,5 bis 7,0 Milliarden Euro im laufenden Bilanzjahr 2019/20 verfehlt wird. Je nach Verlauf und Dauer der Geschäftseinbußen werde wohl auch die um Restrukturierungsmaßnahmen bereinigte operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von 6,5 bis 7,5 Prozent deutlich unterschritten. In den ersten neuen Monaten hätten sich die Geschäfte des Scheinwerferspezialisten allerdings planmäßig entwickelt. An der Börse wurde Hella ebenso abgestraft wie die andere Autozulieferer: Die Aktie gab um mehr als sechs Prozent nach und markierte mit 21,12 Euro ein Jahrestief.

GM und Ford prüfen Herstellung von Medizin-Produkten

Mehreren Medien zufolge prüfen die beiden größten US-Autobauer General Motors (GM) und Ford im Kampf gegen den Coronavirus die Herstellung von medizinischen Geräten. Vorstandschefin Mary Barra habe der US-Regierung am Mittwoch signalisiert, dass GM nach Lösungen zur Unterstützung bei der Bewältigung der Krise suche, teilte das Unternehmen mit. Dabei werde etwa untersucht, ob medizinische Ausrüstung wie zum Beispiel Beatmungsgeräte produziert werden könne. Auch der zweitgrößte US-Autohersteller Ford will prüfen, ob er auf diese Weise helfen kann und hat dazu laut eines Statements in US-Medien bereits Gespräche mit der Regierung in den Vereinigten Staaten und auch in Großbritannien geführt. Zuvor hatten allerdings sowohl GM als auch Ford vorübergehende Produktionsstopps in Nordamerika aufgrund der Coronakrise angekündigt. Die Bänder sollen in den USA, Kanada und Mexiko zunächst bis zum 30. März stillstehen.