Morning Briefing : Chef von Nikola Motors tritt zurück - Weitere Millionenklagen gegen Daimler - MAN soll erst 2021 von der Börse gehen

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Chef von Nikola Motors tritt zurück

Die Anschuldigungen auf den CEO des Wasserstoff-Lkw-Herstellers, Trevor Milton, sind offenbar zu viel geworden. Nun verlässt der junge Geschäftsführer das Unternehmen, geht aus einer Pressemitteilung vom Sonntag hervor. Shortseller Hindenburg Research hat die Aktie des noch jungen Unternehmens massiv unter Druck gesetzt. Laut Hindenburg Research würde Nikola Motors nach außen hin bewusst ein falsches Bild vermitteln und seine Anleger über die tatsächliche Technologie des Unternehmens täuschen. Hindenburg behauptet genug Beweise zu haben, die das belegen würden und das CEO Milton falsche Behauptungen aufgestellt hätte, um mit Autoherstellern Kooperationen auszuhandeln. Nikola stellt sich gegen die Anschuldigungen und droht nun mit rechtlichen Schritten. An die Stelle des Ex-CEO Milton tritt nun Stephen Girsky, der fortan den Posten bei dem Fahrzeughersteller übernimmt.

Weitere Millionenklagen gegen Daimler

Anleger haben im Zusammenhang mit der Dieselaffäre weitere Millionenklagen gegen den Autobauer Daimler eingereicht. Fast 250 Millionen Euro Schadenersatz verlangen die Kläger allein in einem Verfahren, in drei weiteren summieren sich die Forderungen zusätzlich auf etwa 100 Millionen Euro, wie das Landgericht Stuttgart auf Anfrage bestätigte. Hinter den Klagen stehen unter anderem verschiedene Fonds. Hinzu kommt noch eine Reihe weiterer neuer Verfahren, in denen es aber um geringere Beträge geht. Insgesamt verlangen Daimler-Anleger in diversen Verfahren am Landgericht Stuttgart inzwischen deutlich mehr als eine Milliarde Euro Schadenersatz von dem Autobauer. Daimler weist die Vorwürfe zurück. "Wir halten die Klagen für unbegründet und werden uns gegen die Vorwürfe mit allen juristischen Mitteln verteidigen", sagte ein Sprecher.

MAN soll erst 2021 von der Börse gehen

Die VW-Lastwagentochter Traton will die MAN SE in diesem Jahr nicht mehr von der Börse nehmen. Der Münchner Lkw- und Buskonzern MAN solle sich zunächst auf den jüngst angekündigten Umbau und die Bewältigung der Corona-Krise konzentrieren, teilte Traton am Donnerstagabend in München mit. 2021 solle MAN ganz in Traton integriert werden. Die Traton-Aktie zeigte sich nachbörslich wenig bewegt, die MAN-Aktie rutschte kräftig ab. Traton hatte im Februar angekündigt, MAN von der Börse nehmen zu wollen. Am 11. September wurde ein umfassender Sparkurs bei der Lkw- und Bustochter angekündigt, die zu Traton gehört und zuletzt rote Zahlen schrieb. Am gestrigen Mittwoch wurde die bevorstehende Schließung des MAN-Werkes im oberösterreichischen Steyr bekannt. 2.300 Beschäftigte verlieren ihre Arbeit.