Morning Briefing - 4.11.2019 : Bolivien stellt wichtiges Lithium-Projekt mit deutscher Firma ein - Kanzlerin Merkel rückt Elektromobilität in den Vordergrund - Fiat Chrysler-PSA-Deal könnte bereits im Dezember unterschrieben werden

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Bolivien stellt wichtiges Lithium-Projekt mit deutscher Firma ein

Die bolivianische Regierung hat ein Joint Venture zur Lithiumgewinnung mit einem deutschen Unternehmen annulliert. Der Gouverneur des Departements Potosí erklärte am Sonntag (Ortszeit) laut der Nachrichtenagentur ABI, die Regierung von Präsident Evo Morales habe das Projekt per Dekret gestoppt. Das deutsch-bolivianische Gemeinschaftsprojekt war erst vor einem Jahr ins Leben gerufen worden. Das im vergangenen Dezember in Berlin vereinbarte Joint Venture des Staatsunternehmens YLB und der baden-württembergischen Firma ACI Systems zielte darauf ab, Lithium aus dem Salzsee Uyuni zu gewinnen. Eine Begründung für den Rückzieher der Regierung wurde nicht bekanntgegeben. Im Departement Potosí, in dem der Salzsee liegt, war es zu Protesten gegen das Projekt gekommen, weil die lokale Bevölkerung nach Ansicht der Demonstranten zu wenig Nutzen aus dem Deal ziehe. Im Salzsee Uyuni werden die weltweit größten Lithium-Vorkommen vermutet. Der Rohstoff wird unter anderem zur Produktion von Batterien für Elektroautos benötigt. Dem Abkommen zufolge sollte YLB 51 Prozent der Anteile am Joint Venture halten. Geplant war von 2022 an eine Förderung von 30.000 bis 40.000 Tonnen Lithiumhydroxid im Jahr, mit Investitionen von 300 bis 400 Millionen Euro. Damit ließen sich Hunderttausende E-Autos mit Lithium-Batterien ausstatten.

Kanzlerin Merkel rückt Elektromobilität in den Vordergrund

Wie "Die Presse" berichtet, wird es in Sachen E-Mobilität mehr Geld von Berlin geben. Die deutsche Kanzlerin, Angela Merkel, plant den Verkehr mit Kaufprämien für Elektroautos und mehr Ladestellen sauberer machen. Kurz vor dem deutschen „Autogipfel“, bei dem die Zukunft der volkswirtschaftlich so wichtigen Branche in der Bundesrepublik erläutert werden soll, stellte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ihre Sicht der Dinge per Videobotschaft klar: Auch wenn heute auf den Straßen noch Autos mit Verbrennungsmotor dominierten, die Zukunft gehöre dem Stromer. Mit zusätzlichen Kaufprämien für Elektroautos und einem Ausbau des Ladestellennetzes will Berlin daher die Deutschen dazu bewegen, auf strombetriebene Fahrzeuge umzusteigen. Finanziert werden soll die Kaufprämie jeweils zur Hälfte von den Steuerzahlern und zur Hälfte von der Autoindustrie. Auch den geplanten Ausbau der E-Ladestationen auf eine Million Stück im Jahr 2030 schultern Bund und Unternehmen gemeinsam.

Fiat Chrysler-PSA-Deal könnte bereits im Dezember unterschrieben werden

Der Autoriese Fiat Chrysler und die PSA-Gruppe möchten so früh wie möglich eine endgültige Fusionsvereinbarung unterschreiben. Einem Zeitungsbericht zufolge, könnte dies bereits im Dezember der Fall sein. Dabei wird sich auf nicht genannte Quellen berufen. Die beiden Autokonzerne sagten, dass der Zusammenschluss zu gleichen Teilen geschieht. Durch die Nutzung von Skalenvorteilen sollen kostspielige Technologien vorangetrieben werden - auch in Zeiten verringerter Nachfrage. Jedenfalls soll ein Deal über den 50-Milliarden-Zusammenschluss in den "kommenden Wochen" ausgehandelt werden. Derzeit werde nach Angaben der unbekannten Quelle an Details gearbeitet und alle Beteiligten hoffen darauf, eine verbindliche Absichtserklärung in den nächsten "drei bis vier Wochen" zu erzielen. Das bedeute, dass die endgültige Einigung Anfang Dezember or spätestens bis Weihnachten unterschrieben wird, wie aus einem Bericht in der Samstags-Ausgabe der Tageszeitung "La Stampa" hervorgeht.