Morning Briefing : BMW baut Bereich Elektroantriebe massiv aus - Zurückhaltung bei E-Fahrzeugen in Österreich  - Schwacher Automarkt lässt Voest in Verlustzone rutschen

BMW baut Bereich Elektroantriebe massiv aus

Der Autobauer BMW erweitert für die Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte die Kapazitäten in seinem zentralen Antriebswerk im niederbayerischen Dingolfing beträchtlich, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Dort werde die Mitarbeiterzahl im Bereich für Elektroantriebe von derzeit 600 mittelfristig auf bis zu 2000 erhöht, sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Allein bis Jahresende werde die Zahl auf mehr als 1400 aufgestockt. Insgesamt arbeiten gegenwärtig 18.000 Mitarbeiter und 800 Auszubildende an dem Standort, an dem auch mehrere BMW-Modelle produziert werden.

Zurückhaltung bei E-Fahrzeugen in Österreich

Zum Jahresende 2019 ist die Zahl der Pkw-Neuzulassungen mit E-Antrieb in Europa steil nach oben gegangen - allerdings nicht in Österreich. Während in der EU im vierten Quartal des Vorjahres ein Plus von 81,3 Prozent registriert wurde, lag der Zuwachs hierzulande nur bei 3,8 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland betrugt der Zuwachs 97 Prozent, im nicht EU-Land Schweiz 107,3 Prozent. Auch im Gesamtjahr 2019 hinkt Österreich mit einem Anstieg bei den Elektro-Neuzulassungen (rein elektrisch und Hybrid) mit einem Plus von 26,5 Prozent der EU (53,5 Prozent) deutlich hinterher. Während Europa bei der E-Mobilität davonfährt, bleibt Österreich ein "Dieselland". Zum Jahresende legte die Zahl der Selbstzünder sogar um 6,5 Prozent zu. In der EU hingegen gab es einen Rückgang um 3,7 Prozent. Übers ganze Jahr gerechnet verlor der Diesel in Österreich aber an Boden - von Jänner bis Dezember gingen die Diesel-Neuzulassungen um 9,8 Prozent zurück (EU minus 13,9 Prozent).

Schwacher Automarkt lässt Voest in Verlustzone rutschen

Eine schwächere Nachfrage der Automobilindustrie sowie hohe Eisenerzpreise bei gleichzeitig niedrigen Stahlpreisen haben die Linzer Voestalpine in die Verlustzone gedrückt, berichtet "Marketscreener". Unter dem Strich fiel in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2019/20 ein Verlust von 160,0 Millionen Euro an, nach einem Gewinn von 281,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Gegensteuern will der österreichische Konzern mit einem Kostensenkungsprogramm, das bereits Wirkung zeige. Voestalpine produziert mit weltweit 50.000 Mitarbeitern unter anderem hochfeste Karosserieteile und Bleche, die sich in so gut wie jedem deutschen Premiumauto finden. Rund ein Drittel der Konzernerlöse werden mit der Automobilindustrie erzielt. Noch nicht absehbar seien die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie in China, wo die Voestalpine neun Werke betreibt.