Stau : Bilanz: Hier hat es im Sommer besonders gestaut

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Bedingt durch Reisebeschränkungen und vielerlei Unsicherheiten war der Urlauberverkehr heuer deutlich geringer als in den Jahren zuvor. Dafür wurden zeitweise Rekord-Staus verzeichnet, die alles Bisherige in den Schatten stellen. Verursacht durch die gesundheitsbedingten Grenzkontrollen mussten Reisende an den Grenzstationen enorme Wartezeiten in Kauf nehmen.

Rekordhalter war der Grenzübergang beim Karawanken Tunnel (A11), wo man bei der Einreise nach Österreich bis zu 12 Stunden warten musste, gefolgt vom Loibl Pass (B91) mit 10 Stunden Wartezeit; beides jeweils am 23. August. Von der Anzahl der Staus her war das Wochenende 1./2. August das verkehrsreichste; hier wurden von den Transitrouten in Summe 64 Staus gemeldet. An diesem Wochenende begannen die Ferien in Baden-Württemberg und aus Bayern kam eine sehr starke zweite Reisewelle.

Unfälle erstmals häufigste Stauursache

Stauursache Nummer eins waren erstmals Unfälle mit 31,4 Prozent. Durch das deutlich geringere Verkehrsaufkommen war Verkehrsüberlastung heuer nur bei 27,8 Prozent der Auslöser für Staus. Im Gegensatz zum Vorjahr, als noch mehr als 40 Prozent der Staus durch Überlastung verursacht wurden. Den anteilsmäßig größten Anstieg gab es bei Grenzkontrollen, die nach nur 5,6 Prozent 2019 in diesem Sommer für 21 Prozent der Staus verantwortlich waren.

2016 2017 2018 2019 2020

Unfälle 32,4% 20,6% 32,7% 33,1% 31,4%

Verkehrsüberlastung 32,8% 40,7% 40,0% 40,6% 27,8%

Grenzkontrollen 11,8% 15,7% 9,9% 5,6% 21,0%

Defekte Fahrzeuge 4,1% 3,5% 5,1% 5,9% 8,4%

Baustellen 12,3% 15,2% 5,7% 7,8% 6,8%

Deutliche Veränderungen zu den Vorjahren

Auch im Bundesländer-Stauranking schaut es heuer deutlich anders aus als in den Jahren zuvor. Spitzenreiter ist diesmal Salzburg mit 22,1 Prozent aller Staus, gefolgt von der Steiermark mit 18,2 Prozent und Kärnten mit 16,9 Prozent. Vorjahresspitzenreiter Tirol liegt 2020 mit 16,6 Prozent nur auf dem vierten Rang. Grund dafür ist, dass viele aufgrund der Covid 19-Situation nicht nach Italien gefahren sind, was Tirol deutlich entlastete, während der Zustrom in die Balkanländer weiterhin stark war.

Grenzübergänge am häufigsten verstaute Hotspots

Vom Karawanken Tunnel wurden dem ÖAMTC ebenso 22 Staus gemeldet wie vom Grenzübergang Spielfeld. Am Walserberg waren es 14, in Nickelsdorf 13 und am Loiblpass 11. Die am meisten verstaute Transitroute im diesjährigen Sommerreiseverkehr war die Tauern Autobahn (A10) mit 13,4 Prozent der Staus, dicht gefolgt von der Pyhrn Autobahn (A9) mit 12,8 Prozent. Die ÖAMTC-Statistik weist an dritter Stelle mit deutlichem Abstand die West Autobahn (A1) mit 7,1 Prozent auf, dahinter die Süd Autobahn (A2) mit 6,4 Prozent. Der Vorjahres-Spitzenreiter, die Fernpass Straße (B179), liegt mit 5,9 Prozent nur mehr knapp vor der Karawanken Autobahn (A11) mit 5,2 Prozent.