Ranking : Bei diesen Fahrzeugen greifen Diebe besonders gerne zu

Autodiebe waren im vergangenen Jahr für einen wirtschaftlichen Schaden in Rekordhöhe verantwortlich. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rechnet vor, dass etwa jede halbe Stunde ein kaskoversicherter Pkw gestohlen wurde. Insgesamt wurden aber im Vergleich zu 2016 weniger Fahrzeuge gestohlen. Der Grund: Diebe setzen auf Klasse statt Masse und gehen gezielter auf teure Geländewagen, Sportwagen und Limousinen.

Am häufigsten wurden Autos der Marken VW, Audi, BMW und Mercedes gestohlen. Im Verhältnis zur Verbreitung der Modelle führt der Audi-SUV Q7 die Liste an. Von 1000 versicherten Fahrzeugen wurden im vergangenen Jahr 15 als gestohlen gemeledet. Aber auch Range Rover und Porsche erfreuten sich hoher beliebt bei den oftmals organisierten Kriminellen.

2017 kamen insgesamt 17.493 Pkw – verglichen mit dem Jahr 2016 ein minus vier Prozent – ihren rechtmäßigen Besitzern durch Diebstahl abhanden. Das waren 0,04 Prozent des Gesamtautobestandes von 46 Millionen in Deutschland. Autos, die nur haftpflichtversichert sind, wurden in der GDV-Statistik jedoch nicht berücksichtigt.

Am unsichersten lebten die Besitzer teurer Wagen im Osten Deutschlands, wo organisierte Banden aus Osteuropa gerne ihr Unwesen treiben. Am wenigsten Verluste gab es dagegen in Süddeutschland. In ganz Bayern mit seinen 13 Millionen Einwohnern wurden nur 821 Autos mit Teilkaskoversicherung gestohlen. In Berlin dagegen (3,7 Millionen Einwohner) registrierten die Versicherungsfirmen 3355 Diebstähle bei ihren Kunden. Das waren 3,6 gestohlene Autos auf 1000 kaskoversicherte Pkw.

Die Negativ-Liste wird mit großem Abstand mit Hamburg und 1143 Diebstählen (1,9 auf 1000 Pkw) fortgesetzt. Es folgen die östlichen Bundesländer Brandenburg (1,4), Sachsen (0,7) und Sachsen-Anhalt (0,7). Ins Mittelfeld schafften es nördliche und westliche Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern (0,5), Bremen (0,5), Nordrhein-Westfalen (0,5), Schleswig-Holstein (0,4) und Niedersachsen (0,4).

Deutlich geringer fielen die Diebstähle in Hessen (0,3), Thüringen (0,3) und Rheinland-Pfalz (0,2) aus. Interessanterweise gab es in jenen Bundesländern, in denen gerne gestohlene Luxuswagen produziert werden, die niedrigsten Diebstahlsquoten - darunter das Saarland (0,1), Baden-Württemberg (0,1) und Bayern (0,1).

Auch der Vergleich von Großstädten ändert nichts an den großen Unterschieden zwischen dem Osten und Süden. In München gab es nur 135 Diebstähle, in Stuttgart 43. Berlin hat 2,5 Mal so viel Einwohner wie München - aber 25 Mal so viele Autodiebstähle. Die teuersten Autos stahlen die Diebe übrigens in Hessen. Da lag der durchschnittliche Schaden bei rund 25.500 Euro.

Es folgten Hamburg mit knapp 22.700 Euro und Nordrhein-Westfalen mit knapp 20.000 Euro. Blickt man nur auf die Städte lag auf Platz eins Düsseldorf (rund 30 300 Euro) vor Wuppertal und Köln. Die niedrigsten Schäden pro Diebstahl registrierten die Versicherer in Karlsruhe und Bielefeld mit jeweils etwa 11.500 Euro.